Afrika
Länderübergreifendes Spiele-Projekt „Enter Africa“
Auf digitalen Pfaden: In dem Projekt „Enter Africa“ widmen sich 15 interdisziplinäre Teams in 15 afrikanischen Ländern auf spielerische Weise den Herausforderungen in ihrer Stadt: Ein Jahr lang haben sie digitale Smartphone-Spiele entwickelt, die kreative Lösungen bieten und den Bewohnerinnen und Bewohnern so neue Perspektiven auf ihre Stadt ermöglichen sollen. Die ersten „Location-based Games“ gehen nun in Windhoek, Abidjan und Addis Abeba an den Start. Parallel arbeiten Mitglieder aller Teams an einer gemeinsamen Brettspielversion, die im August 2019 auf der Gamescom in Köln präsentiert wird.
Abidjan, Addis Abeba, Windhoek und weitere Städte
Ab 9. März 2019
Spielerisch Afrika besser verstehen, Einblicke in Städte und ihre spezifische Kultur abseits der stereotypen Bilder gewinnen und gleichzeitig Zukunftsvisionen entwickeln – darum geht es in dem länderübergreifenden Projekt „Enter Africa“, das das Goethe-Institut Addis Abeba initiiert hat. Seit 2018 arbeiten in den teilnehmenden Metropolen in 15 afrikanischen Ländern interdisziplinäre Teams aus IT-Expertinnen, Architekten und Musikerinnen mit Hilfe von professionellen Game-Designerinnen und -Designern aus Europa und Afrika an digitalen App-Spielen.
Diese „Location-based Games“ befassen sich mit unterschiedlichen Zukunftsszenarien und Herausforderungen in den jeweiligen Städten und bieten auf kreative Weise Lösungsvorschläge für einen verbesserten Alltag an. Die ersten Spiele gehen nun in Windhoek, Addis Abeba und Abidjan online und sind für Bewohner und Besucherinnen in den jeweiligen Städten spielbar. Darüber hinaus werden alle Spiele auf der Website www.goethe.de/enterafrica präsentiert, auf der auch die weiteren Launch-Termine bekanntgegeben werden.
Von guten Geistern und Zusammenhalt
In dem Spiel „Mission 225“, das am 9. März den Auftakt macht, nimmt der Geist Nanan die Spielenden mit auf ein Abenteuer durch Abidjan. Um den Schutzgeist stärker zu machen, müssen fünf Elemente gefunden werden. Das Spiel führt an bekannte und unbekannte Orte der Stadt, an denen verschiedene Rätsel zu lösen sind, die sich den Problemen der verschiedenen Communitys in Abidjan widmen, wie etwa Arbeitslosigkeit, Unsicherheit oder Umweltprobleme. Die Spielerinnen und Spieler lernen so die verschiedenen lokalen Sprachen in Abidjan kennen und werden animiert, Lösungen zu entwickeln.In Addis Abeba wird ab dem 6. April „Arada – Die Suche nach Vollkommenheit“ präsentiert. Es vermittelt unter anderem die Erfahrung von Zusammenhalt in einer ethnisch höchst diversen Metropole. „Arada“ zielt darauf ab, sich mit anderen Spielerinnen und Spielern in der realen Welt zu verbünden. Eine Sonderfunktion ermöglicht es den Spielenden, zuvor erspielte Charaktere mit besonderen Fähigkeiten auszutauschen, um bestimmte Aufgaben zu lösen. Hierzu zählt beispielsweise, ein verschwundenes Mädchen aufzuspüren und ihm den Heimweg aufzuzeigen. Das Spiel vermittelt auf diese Weise, dass Hürden häufig nur gemeinsam gemeistert werden können – sei es in der virtuellen oder in der realen Welt.
Windhoek wird von Außerirdischen angegriffen – so beginnt die Geschichte des dortigen Spiels „Land Markz“, das voraussichtlich ab Mai spielbar ist. Um die Eindringlinge davon abzuhalten, historisch und kulturell wichtige Gebäude und Museen in der Millionenstadt zu zerstören, müssen die Spielerinnen und Spieler fünf Geister aufspüren, die dem Schutz dieser Orte dienen. Der digitale Parcours führt die Spielenden in der realen Welt an 18 verschiedene Plätze der Stadt, darunter beispielsweise die ethnografische Abteilung im Nationalmuseum. So erfahren sie während des Spiels viel über die verschiedenen kulturellen Einflüsse, die die Geschichte Windhoeks und Namibias geprägt haben und die in den vergangenen Jahren durch westliche Einflüsse in den Hintergrund gerückt sind.
Ein Königreich für ein Brettspiel
Parallel zu den „Location-based Games“ arbeiten Mitglieder aus allen 15 Teams seit Herbst 2018 an dem Brettspiel „Busara“ (Swahili für Weisheit, Urteilsfähigkeit, Menschenverstand), in das Ideen der einzelnen Smartphone-Spiele einfließen. In diesem wird es darum gehen, fiktive Königreiche aufzubauen und miteinander oder gegeneinander um Ressourcen zu kämpfen – mit dem Ziel, eine möglichst lebenswerte Gesellschaft aufzubauen. In das Brettspiel werden über QR-Codes auch digitale Elemente integriert. Es wird nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 2019 auch in Deutschland präsentiert: Als Betaversion wird es auf dem A Maze-Festival in Berlin (10. bis 13. April 2019) getestet. Die finale Version wird schließlich auf der weltweit größten Spielemesse Gamescom (20. bis 24. August 2019) in Köln präsentiert.„Enter Africa“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit über 200 Teilnehmenden in 15 Ländern der Region Subsahara-Afrika.
Kontakt
Hannah CuvaloPressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
Hannah.cuvalo@goethe.de
Julia Sattler
Institutsleiterin
Goethe-Institut Addis Ababa
Tel.: +251 11 124 2345 46
julia.sattler@goethe.de