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USA
Veranstaltungsreihe „Worlds of Homelessness“

Veranstaltungsreihe „Worlds of Homelessness“ vom 22. bis 27. Oktober 2019 in Los Angeles | Foto: Loredana LaRocca
Veranstaltungsreihe „Worlds of Homelessness“ vom 22. bis 27. Oktober 2019 in Los Angeles | Foto: Loredana LaRocca

Jenseits von Hollywood: Mit der Veranstaltungsreihe „Worlds of Homelessness“ rückt das Goethe-Institut Los Angeles das Thema Obdachlosigkeit in den Fokus. Vom 22. bis 27. Oktober kommen internationale Künstler, Architektinnen, Akademikerinnen und Aktivisten zusammen, um Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Gentrifizierung, Rassismus und Migration in einem interdisziplinären Programm zu beleuchten. Den Abschluss bildet das vom Los Angeles Poverty Department präsentierte „Festival for All Skid Row Artists“ am 26. und 27. Oktober.

Los Angeles
22. bis 27. Oktober 2019

In Los Angeles ist der Gegensatz zwischen Glanz und Elend allgegenwärtig: Einerseits strahlt die Stadt vom Image Hollywoods. Andererseits gibt es geschätzt mehr als 60.000 Wohnungslose in LA County. Studierende und Arbeitende müssen teilweise in ihren Autos schlafen, weil sie sich die Mieten nicht leisten können. „Homelessness is just a paycheck away“ - Obdachlosigkeit ist nur einen Gehaltscheck entfernt -  lautet ein geflügeltes Sprichwort in der Stadt. Wie kann man der weiterwachsenden Schere zwischen Arm und Reich entgegenwirken? Welche Möglichkeiten gibt es, die Teilhabe von Wohnungslosen in der Stadt zu fördern?
 
Die Veranstaltungsreihe „Worlds of Homelessness“ des Goethe-Instituts widmet sich dem Thema Obdachlosigkeit als Ausdruck weiterer gesellschaftlicher Fragestellungen wie Gentrifizierung, Rassismus und Migration. In einem interdisziplinären Programm kommen vom 22. bis 27. Oktober im Skid Row Museum and Archive, im Kunstzentrum NAVEL sowie in der Architekturschule SCI-Arc internationale Künstlerinnen, Architekten und Wissenschaftlerinnen zusammen, um sich über ihre Ideen, Gedanken und ihre Arbeiten zum Thema Obdachlosigkeit auszutauschen und über die Fragestellungen und Herausforderungen zu diskutieren. An den Programmen beteiligt sind insbesondere auch Personen, die selbst Obdachlosigkeit erfahren haben.

Wohnen als Menschenrecht

Die Eröffnungsveranstaltung am 22. Oktober im Skid Row Museum regt eine Diskussion über Wohnen als Menschenrecht an, denn Obdachlosigkeit und Wohnungsnot sind globale Phänomene, die immer weiter um sich greifen (17.30 bis 23 Uhr). Wie unterschiedlich Städte und Länder weltweit damit umgehen, berichten Ananya Roy, Leiterin des Institute on Inequality and Democracy at UCLA Luskin, der Künstler Crushow Herring, der auf den Straßen von Skid Row arbeitet, Michele Lancione von der University of Sheffield und Barbara Schönig von der Bauhaus-Universität Weimar, die sich mit dem Thema des bezahlbaren Wohnraums in Deutschland beschäftigt. Zum Abschluss spielt die Band LA Playmakers, die mit bekannten Pop- und Jazzmusikern Musik gemacht haben und den kreativen Geist von Skid Row verkörpern. 

Kulturschaffende und Obdachlosigkeit  

Der zweite Tag widmet sich dem Thema der Obdachlosigkeit aus künstlerischer Perspektive. Er beginnt mit der Vorführung des Films „Long Story Short“ (23. Oktober, 15 bis 17 Uhr, NAVEL), einer Collage von Interviews, die sich zu einem vielstimmigen Bericht von Betroffenen über Armut in den Vereinigten Staaten zusammensetzt. Anschließend diskutieren John Malpede und Henriette Brouwers vom Los Angeles Poverty Department, der Modedesigner Radames Eger, der brasilianische Schauspieler, Regisseur und Professor Licko Turle und der amerikanische Künstler Fabian Debora darüber, wie sich Kulturschaffende auf sinnvolle Weise mit Obdachlosigkeit auseinandersetzen können (23. Oktober, 18 bis 21 Uhr, NAVEL).

Designprozesse mit obdachlosen Gemeinschaften

Wie Architektinnen und Architekten Umgebungen schaffen können, die für wohnungslose Gemeinschaften geeignet sind und diese in die Gestaltungsprozesse einbeziehen, beleuchtet die Paneldiskussion am 24. Oktober. Es sprechen der Architekt Michael Maltzan, der im Auftrag des Skid Row Housing Trust Wohnraum für Obdachlose errichtet hat, und Alexander Hagner aus Wien, der Gemeinschaftswohnprojekte für Obdachlose und Studierende gestaltet, sowie Thorsten Deckler, der mit informellen Siedlungen in Johannesburg zusammenarbeitet und die kolumbianische Architektin Ana Elvira Vélez (16 bis 19 Uhr, SCI-Arc). 

Wissensproduktion

Am 25. Oktober geht es in der Diskussion um die Generierung von unterschiedlichem Wissen über Obdachlosigkeit (15 bis 18 Uhr, Skid Row Museum). Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Hilary Silver, Professorin der Fakultät für Soziologie am Columbian College der Künste und Wissenschaften, Cristina Cielo, Dozentin am Institut für Soziologie und Geschlechterforschung der Lateinamerikanischen Fakultät für Sozialwissenschaften (FLACSO) in Quito und Charles Porter, Mitarbeiter des United Coalition East Prevention Project (UCEPP) sowie Aktivist in Skid Row, gehen den Fragen nach: Sind Obdachlosigkeit und Wohnungsnot in Deutschland und den USA vergleichbar? In welchem Zusammenhang stehen Aspekte der Obdachlosigkeit und Wohnungsnot mit informellen Siedlungen im globalen Süden? Wie werden Daten erhoben und wie verwertet? Im Anschluss wird der Film „The Advocates“ von Rémi Kessler gezeigt (19 bis 21.30 Uhr). 
 
Die Veranstaltungsreihe endet schließlich mit dem alljährlich stattfindenden „Festival for All Skid Row Artists“ am 26. und 27. Oktober im Gladys Park in Skid Row, das vom Los Angeles Poverty Department präsentiert wird und mittlerweile zum zehnten Mal stattfindet. Das Festival fördert bekannte Künstlerinnen und Künstler aus dem Stadtviertel und präsentiert Kulturschaffende, die selbst in Skid Row nicht bekannt sind.
 
„Worlds of Homelessness“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Los Angeles Poverty Department, dem Thomas Mann House, SCI-Arc, dem Institute on Inequality and Democracy at UCLA Luskin und NAVEL.

Kontakt

Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
Hannah.Cuvalo@goethe.de
 
Lien Heidenreich-Seleme
Institutsleiterin
Goethe-Institut Los Angeles
Tel.: +1 323 525 3388
Lien.Heidenreich@goethe.de

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