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Deutschland
Buchpräsentation „Sudan Retold“ – Geschichte(n) aus dem Sudan

Auszug aus dem Kapitel „Die Steinzeit“, Kunstwerk von AlMigdad Aldikhaiiry (Ausschnitt)
Auszug aus dem Kapitel „Die Steinzeit“ | Kunstwerk von AlMigdad Aldikhaiiry (Ausschnitt)

Kreative Landeskunde: In dem Kunstbuch „Sudan Retold“ geben 31 sudanesische Künstler*innen in Texten, Bildern und Illustrationen vielfältige Einblicke in ihre Heimat und reflektieren über die Vergangenheit und Zukunft ihres Landes. Erstmals in Deutschland präsentiert wird „Sudan Retold“ am 12. November 2019 im SAVVY Contemporary in Berlin.
 
Berlin
12. November 2019

Der Name „Sudan“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet übersetzt „Land der Schwarzen“. Zwei Nile treffen in der nordost-afrikanischen Republik aufeinander, über 70 Sprachen werden dort gesprochen. Vor über 400 Jahren führten hier die Königinnen der Nubischen Zivilisation Matriarchate an, schlugen die Römer zurück und errichteten 255 Pyramiden – doppelt so viele, wie in Ägypten gebaut wurden. Das Wissen um das kulturelle Erbe des Landes und seine Geschichte ist jedoch im Westen bislang begrenzt. 

Geschichten von Künstler*innen und einem Koch

Diese Erfahrung hat auch Khalid Wad Albaih gemacht, der als international bekannter Künstler und politischer Karikaturist in der Diaspora in Kopenhagen lebt. In den sozialen Medien erscheinen seine Zeichnungen unter dem Titel „Khartoon!“, ein Wortspiel mit Cartoon und der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Albaih hatte schließlich die Idee, in Form eines Kunstbuchs den Menschen die Geschichte(n) seiner Heimat näher zu bringen, denn Kunst ist untrennbar mit Geschichte verwoben.
 
Nach zweijähriger, vom Goethe-Institut Sudan unterstützter Arbeit, ist daraus das Buch „Sudan Retold“ entstanden. Ein Team aus 31 sudanesischen Comiczeichner*innen, Autor*innen, Grafiker*innen, einem Koch, Filmemacher*innen und Maler*innen fächert darin erhellende Bilder von der Geschichte und Gegenwart, Kunst und Literatur des Sudan auf. „Sudan Retold“ zielt dabei nicht auf historische Details, sondern auf das Sichtbarmachen geschichtlicher Zusammenhänge. So ist das Buch vielmehr eine durch die künstlerischen Beiträge entstandene „Imagination“ des Sudans.
 
Erstmals in Deutschland präsentiert wird „Sudan Retold“ am 12. November 2019 um 19 Uhr im SAVVY Contemporary Berlin von den beiden Herausgeber*innen Khalid Albaih und Larissa-Diana Fuhrmann sowie zwei der Autor*innen Dar Al Naim Mubarak und Yousuf Elameen Elkhair. Am 28. November 2019 wird das Buch auch im Sudan vorgestellt, im Heritage House in Khartum. 

Nubische Zeiten und Legenden vom Roten Meer

Der Bildband betrachtet das Land aus zahlreichen Blickwinkeln. Einerseits aus historischer Perspektive von der Steinzeit bis zur Globalisierung: So erzählt die Künstlerin Dar Al Naim Mubarak von der Ära der Christlich-Nubischen Herrschaft, Malaz Abdallah Osman und Mawadda Kamil beleuchten die Ermordung des Britischen Generals Gordon 1855 und die Journalistin Reem Khalifa widmet sich dem Mythos der legendären Stadt Suakin am Roten Meer. 

Zeitgenössische Perspektiven

Andererseits blickt ein Teil der Geschichten aus zeitgenössischer Perspektive auf die Facetten der sudanesischen Gesellschaft und Identität. So bilden beispielweise die Porträtfotografien von Ahmad Abushakeema aus allen Landesteilen des Sudans dessen Pluralität ab. Das Gemälde der Künstlerin Alaa Satir im Comic-Stil hält die Vielfalt der Sprache fest, indem das arabische Wort Marhaba (Hallo) in dutzenden Sprachen und Dialekten vorkommt. Die Aufnahmen der Fotografen Enas Ismail und Yasir Abuagla zeigen sudanesische Frauen, die Accessoires tragen, die inspiriert sind von lokalen Traditionen in verschiedenen Landesteilen und als Kunstwerke von Enas Ismail selbst entworfen wurden. Die Illustrationen von Rayan Nasir geben Einblicke in die weibliche Ästhetik des Sudan.
 
Das Buch ist in dreisprachiger Ausgabe (Deutsch, Englisch und Arabisch) im Hirnkost Verlag erschienen.

„Sudan Retold“ – Das erste Kunstbuch über Geschichte(n) aus dem Sudan ist im Hirnkost Verlag erschienen. Eine Kooperation mit dem Goethe-Institut Sudan. Mit freundlicher Unterstützung von SAVVY Contemporary Berlin.

Kontakt

Hannah Cuvalo
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
hannah.cuvalo@goethe.de
 
Lilli Kobler
Institutsleitung
Goethe-Institut Sudan
lilli.kobler@goethe.de

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