Deutschland
Festival „Studio Bosporus“: Aktuelle Fragestellungen im deutsch-türkischen Diskurs
Noch bis Ende Oktober läuft das bundesweite, zweimonatige Festival „Studio Bosporus“. Das Festival erinnert an den 60. Jahrestag des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei und feiert gleichzeitig das 10-jährige Bestehen der Kulturakademie Tarabya. Neben der Ausstellung im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien widmen sich Diskussionen, Konzerte und Lesungen den deutsch-türkischen Kulturbeziehungen.
Berlin
3. September bis 31. Oktober 2021
Nach intensiv geführten Debatten konnte im Oktober 2011 der Grundstein zur Erfolgsgeschichte der Kulturakademie Tarabya als gemeinsames Projekt des Auswärtigem Amts und des Goethe-Instituts gelegt werden. Kulturaustausch lebt von Diversität. Wie steht es um die künstlerische Freiheit in der Türkei und in Deutschland, und wie kann diese durch Residenzprogramme wie die Kulturakademie Tarabya gefördert werden? Wie kann die Mobilität von Kunstschaffenden – auch in Krisenzeiten – gewahrt werden? Am 13.10. diskutieren Vertreter*innen aus Politik und Kultur im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien verschiedene Perspektiven zum deutsch-türkischen Kulturaustausch in politisch angespannten Zeiten. Zu Gast sind u. a. Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, und Esra Küçük, Geschäftsführendes Mitglied des Stiftungsrates, Allianz Kulturstiftung und Mitglied der Jury der Kulturakademie Tarabya. In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
Musikalische Reisen
Musiker und Tarabya-Alumnus Marc Sinan begibt sich bei „Hasretim – Eine anatolische Reise“ am 9. und 10.10. in der Spreehalle auf eine musikalische Suche nach kultureller Identität: Die Route führt vom Schwarzen Meer, der Heimat von Marc Sinans Großeltern, bis an die Grenze Armeniens. Am 6.10. wird das Tarabya-Ensemble im silent green erstmals in reiner Frauenbesetzung auf der Bühne stehen. Geboren aus der Idee, ein Ensemble mit ständig wechselnder Besetzung deutscher und türkischer Musiker*innen zu formen, meist aus den Bereichen Jazz, Weltmusik und improvisierter Musik, stehen diesmal Selen Gülün, Nora Krahl, Angelika Niescier und Defne Şahin auf der Bühne.Theater im Wandel
Die Arbeiten im Bereich Theater setzen sich mit Deutschland, der Entwicklung und Geschichte der Türkei und der Beziehung zwischen den beiden Ländern auseinander, wie etwa Tamer Yigits „Serenade Remix“ am 16. und 17.10. im Studio 1, Kunstquartier Bethanien oder Kadir „Amigo“ Memiş‘ „Bleib auf dem Teppich“. Gleichzeitig erinnern Diskussionen an den Rassismus in Deutschland und die zögerliche Aufarbeitung des NSU-Terrors, der u.a. von Nuran David Calis in „NSU 2.0“ thematisiert wird.Literarische Begegnungen
In einer Lesenacht am 19.10. mit Ulla Lenze, Lucy Fricke, Christoph Peters, Zaza Rusadze und Autor*innen der Berliner Diaspora sollen die Stimmen derjenigen, die in Tarabya waren und aus der Entfernung weitergeschrieben haben, mit Stimmen zusammengebracht werden, denen Berlin fern erscheint.Bei einer weiteren Diskussion am 29.10. im SchwuZ diskutieren unter anderen Max Czollek, Neco Çelik, Ulrich Gutmair und Fatma Aydemir über die radikal vielfältige, postmigrantische Gesellschaft Deutschlands. Ab 22 Uhr legt DJ Barış Cengiz auf.
„Studio Bosporus“ ist eine Veranstaltung der Kulturakademie Tarabya in Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Mercator und der LOTTO-Stiftung Berlin.
Kontakt
Lena AlpozanKommunikation
Kulturakademie Tarabya
Lena.alpozan@goethe.de
Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 160 6939628
Katrin.Figge@goethe.de