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Aserbaidschan
Ausstellung „Ein Hungerkünstler“ beleuchtet das Verhältnis von Kunst und Armut

Marc Brandenburg, Camouflage Pullover (Stills), 2018 | © Marc Brandenburg. Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, London · Paris · Salzburg · Seoul
Marc Brandenburg, Camouflage Pullover (Stills), 2018 | © Marc Brandenburg. Courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, London · Paris · Salzburg · Seoul

Mit der Ausstellung „Ein Hungerkünstler“ begibt sich das Goethe-Zentrum in Baku auf die Spuren eines in allen Kunstsparten verbreiteten Phänomens. Zeitgenössische Künstler*innen beleuchten mit neuen Arbeiten das Verhältnis von Kunst und Armut. Die Ausstellung wird am 6.Juni 2023 in Anwesenheit der Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, eröffnet und ist bis zum 30.9. im Kapellhaus in Baku zu sehen.

Baku
6. Juni bis 30. September 2023

„Er mochte so gut hungern, als er nur konnte, und er tat es, aber nichts konnte ihn mehr retten, man ging an ihm vorüber. Versuche, jemandem die Hungerkunst zu erklären! Wer es nicht fühlt, dem kann man es nicht begreiflich machen“. So schreibt Franz Kafka in seiner 1922 entstandenen Erzählung „Ein Hungerkünstler“. Eine Allegorie auf die Existenzsorgen von Künstler*innen und Kulturinstitutionen, die heute so treffend wie damals erscheint.

Eine globale Pandemie, Krieg und Energienotstand, Teuerung sowie eine generelle Verunsicherung betreffen weltweit nahezu alle Bevölkerungsgruppen – besonders aber Kulturschaffende, die ihre Unabhängigkeit schon immer mit wirtschaftlichen Risiken bezahlen mussten, nun aber vielfach in ihrer Existenz bedroht sind. Dies gilt besonders für Künstler*innen in Ländern, in denen kaum oder keine staatliche Absicherung existiert. Aber selbst in wohlhabenden Gesellschaften wie der deutschen ist eine wachsende Not spürbar. Von den rund 8.000 bildenden Künstler*innen in Berlin kann beispielsweise nur jede*r zehnte von der Arbeit leben. 

Arme Kunst

Die Ausstellung „Ein Hungerkünstler“ beleuchtet dieses Phänomen des „Hungerkünstlers“, das nicht nur in der Literatur, sondern vor allem auch in der bildenden Kunst zeitlos verbreitet ist. Als ikonisch gilt in diesem Zusammenhang etwa Carl Spitzwegs Gemälde „Der arme Poet“ von 1839, ein Werk, das den im Bett liegenden Dichter in einer ärmlichen Dachkammer zeigt, deren undichte Decke mit dem Regenschirm geschützt wird.

Berühmte Maler wie Rembrandt, Vermeer, Van Gogh, Gaugin oder Toulouse-Lautrec haben selbst am sprichwörtlichen Hungertuch genagt. Dazu kommt, dass in der Moderne auch „arme Materialen“ wie morsches Holz, rostiges Eisen oder zerschlissener Stoff Einzug in die Kunst gehalten haben. Im prekären Objekt selbst liegt hier schon die Botschaft.

Werke aus Baku und Berlin

„Ein Hungerkünstler“ wird am 6. Juni 2023 in Anwesenheit der Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, eröffnet. Künstler*innen wie Leyli Alakbarova oder Sabina Shikhlinskaya aus Baku, Nino Kvrivishvilli aus Tbilisi, Saule Suleimenova aus Almaty oder Marc Brandenburg und Thomas Rentmeister aus Berlin leuchten in eigens für die Ausstellung entstandenen Arbeiten das Verhältnis von Kunst und Arbeit neu aus. Die Werke sind im Anschluss noch bis zum 30.9. im Kapellhaus in Baku, dem Sitz des Goethe-Zentrums, zu sehen.

Kontakt

Alfons Hug
Goethe-Zentrum Baku
Alfons.hug@goethe.de

Annika Goretzki
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
Annika.goretzki@goethe.de

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