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7. Mai 2024
Übersetzung für den Kulturaustausch: Das Goethe-Institut feiert zwei Jubiläen in der Übersetzungsförderung

Seit 50 Jahren erleichtert das Goethe-Institut den Zugang zu deutschsprachiger Literatur im Ausland maßgeblich. Programme zur Übersetzungsförderung bieten Verlagen weltweit finanzielle Anreize und stehen damit für gelebten grenzüberschreitenden Austausch.

Jenny Erpenbecks „Kairos“ übersetzt ins Niederländische und sechs weitere Sprachen, die erste Übersetzung von Werken Thomas Manns ins Aserbaidschanische, Andreas Steinhöfels „Rico und Oskar“-Bücher auf Vietnamesisch oder Friederike Ottos „Klimaungerechtigkeit“ auf Englisch: Seit seiner Einführung vor 50 Jahren hat das Übersetzungsförderungsprogramm des Goethe-Instituts die Veröffentlichung von mehr als 7.000 deutschsprachigen Büchern in 45 Sprachen finanziell unterstützt. In diesem Jahr feiert zudem das Litrix-Programm des Goethe-Instituts sein 20-jähriges Bestehen.

Die Präsidentin des Goethe-Instituts Carola Lentz hob anlässlich der beiden Jubiläen hervor, wie wichtig die Förderung von Übersetzungen ist: „Übersetzungen vermitteln Ideen. Sie tragen zu Perspektivwechseln bei, die kulturelle und politische Grenzen überschreiten, und so Debatten über aktuelle literarische und gesellschaftliche Themen fördern. Die Übersetzungsförderung ist deshalb eine wichtige Säule des internationalen Kulturaustauschs, für den das Goethe-Institut als Mittlerorganisation steht. Mit ihr sichert das Institut nicht nur literarische Diversität und fördert die Bekanntheit deutschsprachiger Literatur im Ausland, sondern trägt auch zu einer Welt der Vielfalt und des Dialogs bei.“

20 Jahre Litrix – 50 Jahre Übersetzungsförderungsprogramm
Das 2004 ins Leben gerufene Litrix-Programm bietet Verlagen finanzielle Anreize zur Übersetzung ausgewählter deutschsprachiger Literatur in eine im Turnus von drei Jahren wechselnde Schwerpunktsprache. Auf diese Weise wird Lesenden weltweit der Zugang zu Neuerscheinungen auf dem deutschen Buchmarkt ermöglicht. Nach Arabisch, Chinesisch, Portugiesisch, Spanisch, Russisch und Griechisch steht von 2022 bis 2024 die italienische Sprache im Fokus, wobei unter anderem die Übersetzungen von Charlotte Gneuß‘ Roman „Gittersee“ sowie von Jens Balzers „Ethik der Appropriation“ gefördert wurden. Den Höhepunkt des Italienisch-Schwerpunkts bildet ein umfangreiches Programm zur Ehrengastsprache Deutsch auf der Turiner Buchmesse Salone del Libro, die vom 9. bis 13. Mai Literaturliebhaber*innen aus ganz Italien begrüßt. Im Rahmen des Programms Literatur Parade. Gastsprache Deutsch #SalTo24 präsentieren Österreich, Deutschland und die Schweiz gemeinsam den Facettenreichtum der deutschsprachigen Literaturszene – unter anderem mit Spoken-Word-Performances von Autor*innen deutscher und italienischer Sprache, Podiumsdiskussionen zu aktuellen Branchenthemen und gesellschaftlichen Fragestellungen sowie einer Vielzahl von Lesungen und Gesprächen mit deutschsprachigen Lyriker*innen und Schriftsteller*innen. Im Oktober dieses Jahres wird wiederum Italien Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse sein.

Weitere Informationen zum Ehrengastauftritt der deutschen Sprache auf der Turiner Buchmesse: Literatur Parade - Internationale Buchmesse Turin 2024 - Goethe-Institut Italia

Das Übersetzungsförderungsprogramm des Goethe-Instituts unterstützt seit 50 Jahren weltweit Verlage, die aktuelle deutschsprachige Werke in ihre jeweiligen Landessprachen übersetzen möchten, mit einem Zuschuss zum Übersetzungshonorar. Auf diese Weise erscheinen jährlich rund 300 Übersetzungen von Belletristik, Kinder- und Jugendbüchern, Comics und Sachbüchern. Bereits mehrfach hat das Goethe-Institut die große Bedeutung von Übersetzungsarbeit für den Kulturaustausch mit der Verleihung der Goethe-Medaille an Übersetzer*innen gewürdigt. Zu ihnen zählen etwa Georges-Arthur Goldschmidt (Goethe-Medaille 2002), der unter anderem die Werke von Franz Kafka und Peter Handke ins Französische übersetzt hat, sowie John E. Woods (Goethe-Medaille 2008), von dem Übersetzungen der Romane Thomas Manns ins Englische stammen. In diesem Jahr geht eine der Goethe-Medaillen an die literarische Übersetzerin Claudia Cabrera aus Mexiko, die unter anderem die Exilwerke „Transit“ und „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers ins mexikanische Spanisch übersetzt hat: „Die Literaturübersetzung ist unentbehrlich für den Wissenstransfer. Ohne sie würden wir alle nur in den Sprachen lesen und lernen, die wir selber können, und hätten keinen Zugang zu anderen Sprachen, Welten und Kulturen. Dass es eine Weltkultur gibt, ist den Literaturübersetzenden zu verdanken. Ohne spezielle Förderprogramme wäre es viel schwieriger, wichtige Bücher übersetzen zu lassen, denn die finanzielle Situation der Verlage ist leider oft prekär“, so Claudia Cabrera.

Weiterführende Informationen finden Sie unter:
Übersetzungsförderungsprogramm - Goethe-Institut
Litrix.de

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. www.goethe.de

Kontakt:

Katrin Figge
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel. +49 89 15921 002
katrin.figge@goethe.de

 

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