26.08.2020: Start am 9. September in Prag
EU 2020: Europaweite Veranstaltungsreihe „Erzähle mir von Europa“ des Goethe-Instituts
Für ein tiefes europäisches Verständnis und Solidarität sind Kommunikation und Austausch ausschlaggebend – zwischen den Ländern und Regionen, aber ebenso zwischen den Generationen. Denn Europa ist mehr als ein Kontinent oder eine Idee. Europa – das sind die Menschen und ihre unzähligen persönlichen Geschichten, die es formen. Mit „Erzähle mir von Europa“ initiiert das Goethe-Institut anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine analoge und digitale Veranstaltungsreihe - von London bis Tiflis über Oslo und Sarajevo -, in der die Erinnerungen bekannter Europäer*innen wachgerufen und im Kontext aktueller Ansichten über Europa beleuchtet werden. Über 13 Veranstaltungen in 13 europäischen Ländern laden von September bis Dezember 2020 zum generationsübergreifenden Zuhören und Debattieren ein. Den Auftakt macht am 9. September das Goethe-Institut Prag.
Europa sieht sich mit zunehmenden Herausforderungen konfrontiert, die nicht nur die politische Einigung in Frage stellen, sondern auch den Zusammenhalt der Europäer*innen. Die Folgen der Covid-19 Pandemie haben diese Entwicklungen in den letzten Monaten noch verschärft. Welche Impulse möchten gerade junge Menschen geben, um dieses generationsübergreifende Projekt fortzuführen und die Geschichte Europas weiter zu schreiben? Auf welchen Werten ist Europa erbaut worden? Was soll das politische, gesellschaftliche und kulturelle Projekt Europa in Zukunft ausmachen?Bei der europaweiten Gesprächsreihe „Erzähle mir von Europa“ kommen Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft zusammen, um vor Ort über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Europas zu diskutieren. Grundlage für den Dialog über Generationen und Grenzen hinweg ist eine Sammlung von Interviews der Gruppe „Arbeit an Europa“, die im „Europäischen Archiv der Stimmen“ festgehalten wurde. Darin erzählen bekannte Zeitzeug*innen, die vor 1945 geboren wurden, jungen Menschen von ihren unterschiedlichen Lebenswegen und Erfahrungen in Europa. Für „Erzähle mir von Europa“ haben die beiden Kurator*innen Edouard Barthen und Leona Lynen eine Auswahl an Interviews aufbereitet und sieben übergreifende Themen extrahiert, die im Rahmen der Veranstaltungen verhandelt werden: Identitätssuche zwischen Werten und Kulturen; In Vielfalt geeint? Europa der Nationen; Dialog zwischen Ost und West; Europäische Öffentlichkeit; Europa der Generationen; Wanderungen und Einwanderungen; und Gelebtes Europa.
Die Reihe startet am 9. September im Goethe-Institut Prag mit der deutsch-tschechischen Autorin und Soziologin Alena Wagnerová (*1936), die von ihren persönlichen Erfahrungen und ihrem Blick auf Europa erzählt. Experimentelle Formate ergänzen den Gesprächsabend. So wird u.a. eine Klangcollage des Tonkünstlers Marc Matter präsentiert, die Textpassagen aus den Interviews aufgreift. Die Klangcollage wird anschließend auch an den anderen Stationen gezeigt.
Am 15. September treffen in Helsinki verschiedene Generationen in der Stadtbibliothek Oodi aufeinander, um die übergreifenden Fragestellungen aus finnischer Perspektive zu diskutieren. Dabei geht es u.a. um Fragen der Chancengleichheit in der Bildung und der Geschlechtergerechtigkeit sowie um die Internationalisierungsphasen Finnlands nach dem Krieg und durch den Eintritt in die EU. Die Diskutierenden werfen auch einen Blick auf die Frage, wie wir aus der Geschichte lernen können und wie die Zukunft der Jugend in Europa aussehen könnte. Die Veranstaltung auf Finnisch kann digital per Stream auf dem Youtube-Kanal des Instituts verfolgt werden, auch Fragen aus dem Publikum sind möglich. Anschließend wird der Stream mit deutscher und englischer Untertitelung auf der Projektwebseite zur Verfügung gestellt.
In Zagreb geben am 1. Oktober im Kulturzentrum Urania die kroatische Zeitzeugin und Übersetzerin Truda Stamać (*1942), die Sprachwissenschaftlerin Aida Alagić, die Journalistin Nora Sefa und der Geschichtsprofessor Tvrtko Jakovina Einblicke in ihre Europa-Erzählungen und diskutieren anschließend miteinander. Moderiert wird das Gespräch von Ivana Dragičević. Die Diskussion kann im Anschluss auf der Projektwebseite und auf dem YouTube-Kanal des Goethe-Instituts Zagreb nachverfolgt werden.
Weitere Veranstaltungen von „Erzähle mir von Europa“ finden im Oktober, November und Dezember an unterschiedlichen Standorten in Europa und unter coronabedingten Hygienemaßnahmen und -auflagen statt. Alle Diskussionen werden digital auf der Webseite mit deutscher und englischer Untertitelung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich haben Interessierte die Möglichkeit, das Projekt durch virtuelle Rundgänge, Interviews mit Zeitzeug*innen und Expert*innen oder Videozusammenschnitten auf der Projektwebseite goethe.de/erzaehlemirvoneuropa zu verfolgen.
Alle Veranstaltungsorte:
Großbritannien, London; Schweden, Stockholm; Georgien, Tiflis; Russland, Moskau; Tschechien, Prag; Frankreich, Straßburg; Italien, Rom; Bosnien und Herzegowina, Sarajevo; Albanien, Tirana; Kroatien, Zagreb; Finnland, Helsinki; Norwegen, Oslo; Luxemburg, Luxemburg
Erste Termine der Veranstaltungsreihe „Erzähle mit von Europa“:
9. September: Prag (Tschechien) – Ausstellung (bis Jahresende geöffnet)
15. September: Helsinki (Finnland)
1. Oktober: Zagreb (Kroatien)
*Änderungen sind vorbehalten. Die weiteren Termine werden auf der Webseite bekanntgegeben.
Kuratorisches Team: Edouard Barthen und Leona Lynen
Weitere Informationen zu „Erzähle mir von Europa“ unter: goethe.de/erzaehlemirvoneuropa
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Alle Informationen zu den EU 2020 Projekten des Goethe-Instituts unter: www.goethe.de/eu2020
Informationen über das gesamte Kulturprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unter: www.eu2020.de
„Erzähle mir von Europa“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts, gefördert mit Sondermitteln des Auswärtigen Amts zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020, und umgesetzt in Zusammenarbeit mit dem Verein „Arbeit an Europa“.
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 157 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. Als nationales und europäisches Kulturinstitut setzt sich das Goethe-Institut ein für die Vision einer fortschreitenden europäischen Integration und plädiert in seinen Aktivitäten kontinuierlich für die weitere Stärkung der Werte der Europäischen Union – Freiheit, Gleichheit und Offenheit. In Europa unterhält es insgesamt 52 Institute.
„Arbeit an Europa“ ist eine Gruppe von jungen engagierten Europäer*innen, die sich zusammengeschlossen hat, um die Zukunft Europas mitzugestalten. Das "Europäische Archiv der Stimmen“ ist ein zentrales Projekt der Gruppe und wird in Zusammenarbeit mit Unterstützer*innen in ganz Europa realisiert. Die Gruppe kommt außerdem mehrmals im Jahr in verschiedenen europäischen Regionen abseits der Metropolen zusammen, um zentrale Ideen des europäischen Selbstverständnisses zu diskutieren und sich mit jungen Menschen vor Ort auszutauschen.
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