15.12.2020: Digitale Abschlussveranstaltung der „Europaküche“ mit Priya Basil, Mischa Leinkauf, Ivana Sajko, Patrícia Portela und Arpad Dobriban
Reflexionen über Europa

Live am 15.12. ab 18 Uhr

Von August bis Dezember 2020 hat das Goethe-Institut mit der Veranstaltungsreihe „Europaküche“ in elf europäischen Städten Menschen unterschiedlicher Nation und Herkunft an digitalen, physischen und metaphorischen Tischen zusammengebracht. Es wurde nicht nur gemeinsam gegessen, sondern vor allem über Europa, Gastfreundschaft und Teilhabe diskutiert. Heute am 15. Dezember ab 18 Uhr reflektieren die beteiligten Künstler*innen Priya Basil (UK/D), Mischa Leinkauf (D), Ivana Sajko (HRV), Patrícia Portela (PRT) und Arpad Dobriban (HUN/D) unter der Moderation von Shelly Kupferberg in einer digitalen Abschlussveranstaltung die Ergebnisse der einzelnen Debatten. Eine Filmdokumentation mit Einblicken in alle Stationen ergänzt ihre Diskussion. Live zu erleben auf www.goethe.de/europakueche.

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, sagt anlässlich der Abschlussveranstaltung: „Die Küche steht wie kein anderer Ort für Begegnung, Zusammensein und für lebhafte Debatten mit der Familie oder Freunden. Nicht zuletzt ist sie in Ländern mit eingeschränkter Meinungsfreiheit ein Schutzraum der freien Rede. Mit der Europaküche ist es gelungen, eine Plattform zu schaffen für den grenzüberschreitenden und kulturellen Dialog über das, was Europa und die europäische Gemeinschaft ausmachen und was sie brauchen. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern in elf europäischen Ländern wurden dabei durchaus vielfältige Perspektiven auf den Tisch gebracht. Genau solche offenen Debattenorte brauchen wir in Europa.“
 
Elf Künstler*innen verschiedenster Disziplinen hat das Goethe-Institut für die „Europaküche“ eingeladen, um ausgehend von der Idee des Küchengesprächs jeweils eine Veranstaltung zu organisieren – sei es in Küchen privater Gastgeber*innen, an öffentlichen Plätzen oder in digitalen Theatersälen. Dabei kreisten die künstlerisch-diskursiven Veranstaltungen um zentrale Fragestellungen: Was zeichnet Europa aus? Wer ist willkommen und unter welchen Umständen? Und wie kann das Projekt Europa gesellschaftlich und kulturell für die Zukunft gestärkt werden?
 
Priya Basil, Kuratorin des Projekts, betont: „Im Laufe der Europaküche wurde immer wieder klar, dass Gastfreundschaft Zeit, Geduld und Großzügigkeit braucht. Das sind Dinge, die alle Künstler*innen mitgebracht haben und auch alle, die Teil des Projekts waren. Ich denke, wir sehen alle, dass Europa ein sehr imperfektes Gebilde ist. Eines, das viele Menschen ausschließt und voller Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten ist. Und dennoch ist es ein Projekt, das wertvoll ist. Ein einzigartiger Versuch von 27 Nationen, etwas zu teilen und ein besseres Miteinander zu schaffen.“
 
In elf europäischen Städten suchten die Künstler*innen Patrícia Portela, Kateřina Šedá, Priya Basil, Mischa Leinkauf, Jeannette Ehlers, Jasmina Metwaly, Ivana Sajko, Géraldine Schwarz, Arpad Dobriba, Marinella Senatore und Johny Pitts gemeinsam mit ihren Gästen nach Antworten, wie sich der Erfolg des Projektes Europa abseits von ökonomischen Größen messen lässt und welche verbindenden Erfahrungen es für die Europäer*innen neben wirtschaftlichen und fiskalischen Interessen der EU geben kann.
 
So hat die kroatische Dramaturgin Ivana Sajko beispielsweise mit einer Kindertheatergruppe „Übungen für das Zusammensein“ entwickelt, nachdem ein gemeinsames Abendessen nicht stattfinden konnte. „In meinem Beitrag habe ich mich gefragt, ob wir uns über unser Getrenntsein wie über eine gemeinsame Erfahrung unterhalten können, die uns verbindet. Diese Pandemie hat an die Oberfläche gebracht, was uns Menschen trennt, dass wir manchmal eben nicht in den Dialog treten. Dass wir Probleme sehr unterschiedlich angehen und dass einige von uns in der Lage sind, solidarisch zu bleiben während andere es nicht sind.“
 
Um Partizipation und Teilhabe kreiste auch der Beitrag des deutschen Künstlers Mischa Leinkauf, der gemeinsam mit kretischen Studierenden Tische aus Treibholz am Hafen von Chania errichtet hat. Drei Tage lang dienten diese als öffentliche Treffpunkte, an denen gemeinsam gegessen, getrunken und über Europa diskutiert wurde. „Die Idee für Chania und unsere Tischkonstruktionen war, dass Europa ein Ort ist, der sich immer verändert, nie fertig wird, der eigentlich immer eine Baustelle ist. Und so soll es auch sein. Ein Gebilde, das nie zu einem Ende kommt, sondern sich beständig weiterentwickeln kann", so der Künstler im Rückblick.
 
Weitere Stationen der „Europaküche“ waren in Kopenhagen, Tallinn, Wrocław, Glasgow/Huntly, Palermo, Wien, Madrid, Ljubljana und München.
 
Auf der Projektwebseite www.goethe.de/europakueche können nicht nur am 15. Dezember die Online-Veranstaltung und begleitende filmische Dokumentation mit Eindrücken von den Küchengesprächen live verfolgt werden, die Seite informiert auch über alle Stationen und teilnehmenden Künstler*innen und umfasst Kurzfilme, Fotos, Diskussionen, Interviews, Essays, Kurzgeschichten, Rezepte, Kunstwerke sowie Texte von teilnehmenden Blogger*innen aus Europa.
 
Ablauf der Live-Abschlussveranstaltung am 15. Dezember:
 
•        18 Uhr: Grußwort von Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts (ca. 10 Min)
•        Premiere Filmdokumentation (ca. 15 Min)
•        Diskussion mit Priya Basil, Mischa Leinlauf, Ivana Sajko, Patrícia Portela und Arpad Dobriban. Moderation: Shelly Kupferberg (ca. 70 min)
 
Weitere Informationen: www.goethe.de/europakueche
 
Pressebilder: www.artpress-uteweingarten.de/de/press
 
Die „Europaküche” ist ein Projekt des Goethe-Instituts, gefördert mit Sondermitteln des Auswärtigen Amts zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.
 
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Kontakt:
 
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Pressereferentin
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