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„AfriCourage“
Die Macht der Musik

Der senegalesische Sänger Baaba Maal bei seinem Auftritt.
Der senegalesische Sänger Baaba Maal bei seinem Auftritt. | Foto (Ausschnitt): © Alhagie Manka

„AfriCourage“ ist das erste Musikfestival aus Subsahara-Afrika, das von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) live übertragen wurde: Im Dezember 2019 standen bei der vom Goethe-Institut mitorganisierten Veranstaltung Künstler*innen wie Baaba Maal, Smockey und das Ensemble Modern mit gambischen Stars auf der Bühne in Banjul.

Von Petra Kilian

„Lasst uns unsere Kräfte vereinen und der jungen Generation Afrikas die Unterstützung geben, die sie braucht. Denn sie ist die Zukunft!“, ruft Baaba Maal von der größten Bühne Gambias im Independence Stadium Bakau. Gemeinsam mit dem burkinischen Rapper und Aktivisten Smockey, gambischen Stars wie Rapper Killa Ace, Kora-Virtuosen Tatadindin Jobarteh und Afro-Manding-Star Sambou Suso, dem finnischen Sami-Duo Wimme & Rinne und dem Ensemble Modern aus Deutschland feiert der senegalesische Sänger am 28. Dezember beim Musikfestival „AfriCourage“ fast acht Stunden lang die Macht der Musik.

Eine der Künstlerinnen während ihres Konzerts. Eine der Künstlerinnen während ihres Konzerts. | Foto (Ausschnitt): © Alhagie Manka

Raus aus der Komfortzone

„Wir wollen zeigen, welche Kraft Kultur haben kann, wenn es um die Stärkung der Zivilgesellschaft, Meinungsfreiheit und Demokratie geht“, erklärt Philip Küppers, Leiter des Goethe-Instituts Senegal, das gemeinsam mit dem gambischen Partner Black Lynx Entertainment das Festival organisiert hat.

„AfriCourage“ bildet den zweiten Tag des OpenMicFests, einem gambischen Musikevent, das seit über zehn Jahren von Black Lynx Entertainment veranstaltet wird. Was als Straßen-Aktion begann, ist heute das bekannteste Hip-Hop-Festival des Landes und ein wichtiger Raum für Akteur*innen der Zivilgesellschaft. „Wir wollen Wandel und internationale Zusammenarbeit. Die Frage ist nur, ob wir bereit dafür sind“, sagt Badman Waagan, Mitgründer von Black Lynx Entertainment. „Wir müssen raus aus unserer Komfortzone. „AfriCourage“ bietet die Chance, zu beweisen, dass der Wandel da ist und wir ihn willkommen heißen und gestalten.“
Das OpenMicFest bringt jährlich etwa 15.000 Menschen zusammen. Das OpenMicFest bringt jährlich etwa 15.000 Menschen zusammen. | Foto (Ausschnitt): © Alhagie Manka

Rap und Restitution

Mit dem „Liberation Orchestra of Inverted Traditions“ soll die Botschaft von „AfriCourage“ hörbar werden: gemeinsames Engagement, Partizipation, Toleranz und Demokratie zu fördern. Was wäre dafür geeigneter als ein Orchester aus europäischen und westafrikanischen Künstler*innen – inklusive eines gambischen Hip-Hop-Aktivisten und eines senegalesischen Akademikers: Felwine Sarr. Eigentlich bekannt für seine Rolle in der Restitutionsdebatte und sein Buch „Afrotopia“ setzt er sich bei „AfriCourage“ als Sänger und Gitarrist für Zusammenarbeit und Partizipation ein.

„Der direkte Austausch zwischen Menschen verschiedener Kulturen ist unglaublich wichtig“, sagt Philip Küppers, der das Goethe-Institut Senegal leitet. „Mit dem „AfriCourage“- Festival in Gambia wollen wir daher auch ein Modell für lokale und internationale Zusammenarbeit im Bereich der Kreativwirtschaft etablieren.“
Auch Felwine Sarr (rechts) war bei „AfriCourage“ dabei. Auch Felwine Sarr (rechts) war bei „AfriCourage“ dabei. | Foto (Ausschnitt): © Alhagie Manka

Europaweiter Livestream

Lokal arbeitet das Goethe-Institut im Projekt neben Black Lynx Entertainment mit dem United Nations Youth Empowerment Project (YEP) zusammen. Gemeinsam wurden Workshops für gambische Journalist*innen, Blogger*innen, Aktivist*innen und Tontechniker*innen organisiert, welche über das Festival und die gambische Musikszene berichten.

Dank der Kooperation mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und der European Broadcasting Union (EBU) ist „AfriCourage“ international erlebbar: Europaweit strahlten Radiosender das Bühnenprogramm live aus. In den nächsten Wochen werden TV- und Radiostationen weitere Konzertmitschnitte und Dokumentationen veröffentlichen.

„Der Beweis ist erbracht“, freut sich Johannes Theurer vom rbb. „Mit guten Partnern und moderner Technik können wir international hochwertige Produktionen mit überschaubarem Aufwand umsetzen und unseren Hörerinnen und Hörern so den Zugang zu Kulturszenen bieten, der bisher in dieser Direktheit nicht möglich war.“
Einblick hinter die Kulissen des Festivals. Einblick hinter die Kulissen des Festivals. | Foto (Ausschnitt): © Alhagie Manka

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