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Lehrbuch
Große Klasse

Cover und Illustrationen des Lehrwerks "Und jetzt wir"
© Hueber Verlag

Immer mehr Menschen in Subsahara-Afrika wollen Deutsch lernen – mit afrikanisch-europäischen Lehrbüchern, die frei von Klischees und methodisch-didaktisch auf dem neuesten Stand sind. „Und jetzt WIR“ macht genau das möglich.

Von Arthur Rapp

 

Deutsch – verzeihen Sie mir den Anglizismus – boomt. In Subsahara-Afrika lernen derzeit 1,1 Millionen Schüler*innen und Student*innen Deutsch. Zum einen genießt Deutschland trotz der noch aufzuarbeitenden Kolonialgeschichte einen sehr guten Ruf, zum anderen sehen viele Menschen für sich neue Perspektiven in Deutschland aufgrund des Fachkräftemangels. In West- und Zentralafrika ist Deutsch als Unterrichtsfach in den Curricula fest verankert.

Der Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht (DaF) in der Region wird von 8.000 Lehrkräften gestemmt – eine im weltweiten Vergleich geringe Zahl. Wie fast überall auf der Welt herrscht ein Mangel an Deutschlehrkräften. Um dem entgegenzuwirken, haben wir eigens ein einjähriges Nachwuchsprogramm aufgesetzt, mit dessen Hilfe wir in den letzten fünf Jahren bereits über 100 Lehrkräfte ausbilden konnten. Das reicht allerdings bei Weitem nicht aus, um der wachsenden Nachfrage nach Deutschkursen und -prüfungen gerecht zu werden. Dementsprechend stehen die Lehrkräfte häufig vor sehr großen Klassen, teilweise mit bis zu 100 Lerner*innen. Die verwendeten Lehrwerke müssen deshalb auch für die Großgruppendidaktik konzipiert sein.

Speziell für den Deutschunterricht in Westafrika hat das Goethe-Institut 1999 die Lehrwerkreihe „Ihr und Wir“ entwickelt, die zuletzt vor etwa zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem Hueber Verlag aktualisiert wurde. Heute ist das Lehrwerk nicht mehr zeitgemäß, da es den internationalen sozio-politischen Wandel nicht mehr adäquat widerspiegelt. Dank einer Förderung mit Sondermitteln des Auswärtigen Amts in Höhe von einer Million Euro kann das Lehrwerk nun, inhaltlich komplett überholt, auf den neuesten fachdidaktischen Stand gebracht werden. Es erscheint unter dem Titel „Und jetzt WIR“.

Afrikanische und europäische Autor*innen kooperieren dabei eng miteinander. Nicht zuletzt sollen eine moderne Gestaltung und digitale Zusatzangebote fürs Lernen begeistern. Denn während der Pandemie haben auch in Afrika viele Schulen auf digitalen Unterricht umgestellt, wodurch es einen regelrechten Innovationsschub gab, den es zu nutzen gilt.

„Und jetzt WIR“ geht sensibel auf die Lebenswirklichkeit der Lerner*innen in über 15 afrikanischen Ländern ein, fördert mehrsprachige Kompetenzen und greift aktuelle soziale und ökologische Entwicklungen auf. Die Reihe regt zur kontroversen Auseinandersetzung mit kritischen Themen an, stärkt kommunikative Kompetenzen und berücksichtigt vor allem aktuelle Erkenntnisse in der Methodik und Didaktik des Fachs Deutsch als Fremdsprache. Inhaltlich greift das Lehrwerk aktuelle lokale Themen der einzelnen Länder sowie globale Fragen rund um Nachhaltigkeit auf. Auch den Themen Diversität, Inklusion, Feminismen, Migration, Antirassismus und Empowerment wird eine besondere Bedeutung beigemessen.


„Und jetzt WIR“ ist eine Kooperation mit dem Hueber Verlag, gefördert mit Mitteln des Auswärtigen Amts. Federführend bei der Neubearbeitung des Lehrwerks sind Dr. Léonel Nanga-Me-Abengmoni, Projektkoordinator im Auftrag des Goethe-Instituts, Arthur Rapp, Leiter der Spracharbeit der Region Subsahara-Afrika, Ilka Seltmann, Leiterin der Spracharbeit am Goethe-Institut in Yaoundé (Kamerun), Sylvia Tobias, Geschäftsführerin Vertrieb, Marketing und Presse beim Hueber Verlag, und Nina Seidel-Apelt, International Sales Managerin beim Hueber Verlag.

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