Themenbroschüre Sprache
Deutsch Lernen für das Studium
Die Zahl ausländischer Studierender an deutschen Universitäten steigt. Für ihren Studienerfolg sind Deutschkenntnisse besonders wichtig. Eine repräsentative Studie des Goethe-Instituts und der CHE Consult zeigt nun erstmals, wo und wie die Studierenden vor dem Studium Deutsch lernen.
Die Studie „Sprachbiographien von Bildungsausländer(inne)n im Vollstudium an deutschen Hochschulen" liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich Bildungsbiographien junger Menschen in Hinblick auf das Deutschlernen gestalten. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert sagte: „Gute Deutschkenntnisse sind ein zentraler Faktor, um hierzulande an einer Hochschule studieren, sich in der Gesellschaft zurechtfinden und später im Berufsleben erfolgreich sein zu können. Bis man die erforderlichen Sprachkenntnisse erlangt hat, ist es oft ein langer Weg – das weiß jeder, der einmal eine Fremdsprache gelernt hat. Die Studie gibt uns wichtige Impulse, um die Spracharbeit des Goethe-Instituts in den kommenden Jahren noch zielgerichteter einzusetzen."
Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert im Gespräch mit Kai Franke (Leiter Hauptstadtbüro DAAD) und Christian Berthold (Geschäftsführer CHE Consult)
| Foto: Martin Christopher Welker
PASCH-Schülerinnen und Schüler überproportional an deutschen Hochschulen
Aber wann und wo haben die Studierenden die für ein Studium in Deutschland nötigen Sprachkenntnisse erworben? Die Schule bildet den ersten wichtigen Baustein. Knapp die Hälfte der in Deutschland studierenden Ausländerinnen und Ausländer kommt in der Schule zum ersten Mal mit der deutschen Sprache in Kontakt. Die rund 2.000 PASCH-Schulen, die im Auftrag des Auswärtigen Amts von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut, dem Pädagogischen Austauschdienst (PAD) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) betreut werden, haben Leuchtturmcharakter und wirken erfolgreich in die Bildungssysteme hinein. Das zahlt sich aus: PASCH-Schüler sind – gemessen an ihrer Zahl – überproportional an deutschen Hochschulen vertreten.Das Goethe-Institut erreicht 93.000 Schulen weltweit
Deutlich mehr Schülerinnen und Schüler, die heute ein Studium in Deutschland absolvieren, kommen aber aus den weltweit rund 93.000 anderen Schulen mit Deutsch als Fremdsprache. Diese erreicht das Goethe-Institut durch die Bildungskooperation Deutsch mit Fortbildungsprogrammen für Lehrerinnen und Lehrer, Beratung bei der Entwicklung von nationalen Deutsch-Lehrplänen oder Werbeaktionen für die deutsche Sprache. Entscheidende Faktoren, wenn angehende Akademiker ermutigt werden sollen, in Deutschland zu studieren.Die Themenbroschüre „Deutsch Lernen für das Studium“ präsentiert die Ergebnisse der Studie | Foto: Martin Christopher Welker Die Studie zeigt aber auch, dass den Schülerinnen und Schülern, die Deutsch lernen, die Schule allein dafür nicht ausreicht. Über 90 Prozent von ihnen haben vor einem Studium in Deutschland außerhalb der Schule ihre Sprachkenntnisse weiterentwickelt: insbesondere durch Sprachkurse des Goethe-Instituts und andere private Sprachschulen, aber beispielsweise auch durch einen Au-pair-Aufenthalt oder ein Jugendaustausch-Programm.
Beliebt bei ausländischen Studierenden sind MINT-Fächer
Überproportional viele Studentinnen und Studenten aus dem Ausland studieren in Deutschland Mathematik, Informatik, naturwissenschaftliche Fächer oder Technik (die sogenannten MINT-Fächer). Gerade in Hinblick auf den Fachkräftemangel und die internationale Vernetzung eines Exportlandes wie Deutschland ist das eine erfreuliche Entwicklung. Deshalb ist es ein aussichtsreicher Ansatz, schon früh im Unterricht Deutsch mit MINT-Fächern zu verbinden.Die Studie möchte einen Beitrag zur Diskussion leisten, wie Deutschlernen im Ausland noch besser gefördert werden kann, um Menschen in der Ausgestaltung ihrer Bildungsbiographien zu unterstützen und ihnen Wege und Perspektiven zu öffnen.