Fair-Trade-Mode
Fair, Fein – und trotzdem Fashion
![Gundara, Glückliche Laura Gundara, Glückliche Laura](/resources/files/jpg435/Intro_GluecklicheLaura_Ulri-formatkey-jpg-default.jpg)
Die Zeiten, in denen fair gehandelte Mode schon mal aus Mitleid gekauft wurde, sind wohl vorbei. Dabei wird die Frage, wer Kleidung herstellt und wie das geschieht, immer wichtiger. Labels wie Gundara, Lanius oder Armed Angels geben jetzt modische Antworten, die viele Fair-Trade-Projekte vom biederen Öko-Image befreien.
Gundara, Shopper
| Foto: Jean Amat Amoros
Noch während ihrer Zeit als Entwicklungshelferin in Kabul war Gunda Amat Amoros 2007 die kleine Ledermanufaktur von Mohammed Yaqub in Kabul aufgefallen. Seine Taschen, aus feinstem Ziegenleder und hochwertig verarbeitet, fanden allerdings nur wenig Käufer. Bis auf Politologin Amat Amoros, die so überzeugt war von Material und Verarbeitung der Ware, dass sie engagiert und ohne Vorkenntnisse erste Taschenmodelle nach ihren Vorstellungen für sich und ihre Freunde entwarf. Diese Modelle, die zum Beispiel mehr Innentaschen als die bisher dort produzierten hatten, konnte sie sofort im Freundes- und Bekanntenkreis verkaufen. Und zwar so gut, dass ihr Ehemann, Jean Amat Amoros, Entwicklungshelfer und Geograf, sie überzeugte, gleich einen ganzen Katalog mit Modellen herauszubringen. „Und damit begann die Geschichte des Labels Gundara“, erinnert sich Gunda Amat Amoros.
Johanna Riplinger, Kollektion Herbst/Winter 2015
| Foto: Sarah Dulay
Als die beiden 2009 zurück nach Berlin gingen, bauten sie ihr Netzwerk und ihr Angebot weiter aus. Jean Amat Amoros kümmert sich seitdem um den Onlineshop und erweitert nach und nach das Angebot. Zu Mohammed Yaqubs Taschen aus Kabul kamen weitere von Gunda Amat Amoros designte Modelle, die unter anderem in einer Kooperative für körperbehinderte Männer in Burkina Faso hergestellt werden. Dazu sind Plaids aus Pakistan, Babouche-Schuhe aus Marokko, Tuareg-Schmuck aus dem Niger und Seidenschals aus Nordafghanistan im Angebot. Bei allen Produkten bleibt der Anspruch der beiden, 30 Prozent des Verkaufspreises an die Produzenten zurückzugeben, keine Zwischenhändler zu akzeptieren, und so Handwerkern eine langfristige Perspektive zu bieten, das Wichtigste. „Aber gut aussehen sollen die Sachen schon auch“, betont Gunda Amat Amoros, „das soll niemand aus Mitleid kaufen müssen.“
Hochwertige Mode, fair hergestellt
![LANIUS Kollektion Herbst/Winter 2015 LANIUS Kollektion Herbst/Winter 2015](/resources/files/jpg435/lanius_HW15-formatkey-jpg-default.jpg)
![LANIUS Kollektion Herbst/Winter 2015 LANIUS Kollektion Herbst/Winter 2015](/resources/files/jpg435/lanius_HW15_GLO_2391-formatkey-jpg-default.jpg)
Erfolg mit Basics – dank Unterstützung deutscher Prominenz
Das gelingt sonst in Deutschland oft nur niedrigpreisigen T-Shirt-Labels wie dem angesagten Armed Angels. Die Kölner Anton Jurina und Martin Höfeler haben es, mit prominenter Unterstützung von Schauspielern und Sängern, geschafft, auch bei unter Dreißigjährigen ein Bewusstsein für Arbeitsbedingen und Rohstoffe in der Modeindustrie herzustellen. Mit ihren frischen Designs und dem hohen Wiedererkennungswert ihres Logos haben sie es bis in einige große deutsche Warenhäuser gebracht.Kein Ökodesign – aber trotzdem ein Ökoprodukt
![Alma & Lovis, Kollektion Frühling/Sommer 2015, Eco Fashion Alma & Lovis, Kollektion Frühling/Sommer 2015, Eco Fashion](/resources/files/jpg435/Alma-Lovis_Bio-Top-Art-Deco-formatkey-jpg-default.jpg)