Der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens wird im Jahr 2020 deutschlandweit gefeiert. In Abu Dhabi spielen die Hamburger Symphoniker die neunte Sinfonie – Mit mit 100 Musikern und 70 Sängern.
Zur Zeit Beethovens galt die „morgenländische“ Kultur als Inbegriff einer exotischen Welt, die um 1800 östlich von Wien begann und bis nach China und Japan reichte. Als Kind seiner Zeit bediente sich Beethoven wie etliche andere namhafte Komponisten an dem musikalischen „Alla turca-Topos“, er interessierte sich für den Isis-Kult der ägyptischen Mythologie und in späteren Jahren auch für die indische Kultur. Diese Einflüsse wirkten sich auch auf sein Schaffen aus. Während sich Beethoven und seine Zeitgenossen für den exotischen „Orient“ interessierten, verbreitete sich die westliche Musik in der Region ihrer Projektionen, meist befördert durch koloniale Strukturen. Noch heute werden Beethovens Werke in vielen dieser Länder rezipiert und bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte für neue Interpretationen.
Neue Perspektiven auf die Künstlerpersönlichkeit und sein OeŒuvre eröffnet ab 2020 die internationale Projektreihe The other Beethoven(s) des Goethe-Instituts. Künstler*innen aus Ägypten, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, China, Griechenland, Hongkong, Indien, Irak, Iran, Japan, Korea, Rumänien, Taiwan, Thailand, Türkei und Deutschland haben gemeinsam mit den lokalen Goethe-Instituten eigene Projekte entwickelt. Sie spüren die nichteuropäischen Einflüsse auf Beethoven und vice versa die von Beethovens Werk auf außereuropäische Kulturen nach und übersetzen sie in eine zeitgenössische Sprache. Die Ergebnisse werden sowohl in den jeweiligen Ländern als auch in Deutschland im Rahmen des Beethovenjahrs 2020 präsentiert.