Tagsüber arbeitet Gerhard Gundermann (Alexander Scheer) als Baggerfahrer im Braunkohletagebau in der Lausitz, abends steigt er auf die Bühne und bewegt die Menschen mit seiner Musik. Vor allem seine persönlichen und den Alltag widerspiegelnden Lieder hatten ihm in der DDR der 1980er Jahre eine wachsende Fangemeinde beschert, die nach der Wiedervereinigung weiter anwuchs. Selbst als bekannt wird, dass Gundermann – der in der DDR auch immer wieder mit der Staatsmacht in Konflikt kam – dem Ministerium für Staatssicherheit zugearbeitet hat, ändert das nichts am Erfolg. Und der Erfolg ändert nichts daran, dass Gundermann weiterhin im Braunkohletagebau als Baggerfahrer arbeitet. 1998 stirbt er im Alter von nur 43 Jahren.
Andreas Dresens Filme sind feine Chroniken der DDR und des Lebens in Ostdeutschland. Mit seiner sensiblen biografischen Erzählung GUNDERMANN kann er dies fortsetzen. Er erzählt von einem Mann, der von der Partei hochkant rausgeschmissen wird, als Baggerfahrer arbeitet, seine Jugendliebe heiratet und ihr die Ernährung der Familie überlässt – alles um Musik zu machen. Ein Film, der vom Leben handelt, mit all seinen Widersprüchen und Unzulänglichkeiten, von Tod und Sterben, aber vor allem von guter Musik!
Auszeichnungen (Auswahl):
Deutscher Schauspielpreis 2019 (Beste weibliche Nebenrolle)Deutscher Filmpreis 2019 (Bester Spielfilm, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste männliche Hauptrolle, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümbild
Bayerischer Filmpreis 2019 (Bester Darsteller)
Günter Rohrbach Filmpreis 2018 (Bester Darsteller)
Gilde Filmpreis (Bester Film National)
Andreas Dresen
wurde 1963 in Gera, der ehemaligen DDR, geboren und studierte Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Seit 1992 arbeitet er als freier Autor und Regisseur für Film, TV und Theater. Eine Auswahl seiner preisgekrönten Filme: STILLES LAND (1992), NACHTGESTALTEN (1998), HALBE TREPPE (2001), WILLENBROCK (2004), SOMMER VORM BALKON (2005), WOLKE 9 (2008), HALT AUF FREIER STRECKE (2011), ALS WIR TRÄUMTEN (2015) und TIMM THALER UND DAS VERKAUFTE LACHEN (2017).
Das größte Ereignis des Films ist dabei Alexander Scheer, der den komischen Vogel 'Gundi' in seiner ganzen Vogelhaftigkeit spielt. Das Spackelige der Figur, die mit hochgezogener Nase, großen Zähnen und unschicken Brillen durchaus stullig in die Welt schaut, gerät nie zur Karikatur, sondern füllt sich mit Eigenleben: Scheer entwickelt eine Kunstfigur, die man irgendwann nicht mehr vom echten Gundermann unterscheiden kann, wenn der durch Fernsehmaterial im Film auftaucht.
Matthias Dell, Der Spiegel
PROGRAMM UND VERANSTALTUNGSORT
Filmvorführung
19 November 2020, 21:45 Uhr
Cinema Akil, Dubai
19 November 2020, 21:45 Uhr
Filmvorführung
25 November 2020, 21:30 Uhr
Cinema Akil, Dubai
Cinema Akil
WAREHOUSE 68, ALSERKAL AVENUE
AL QUOZ INDUSTRIAL DISTRICT
DUBAI, UAE