PASCH im Oman

PASCH im Oman - Wie alles anfing

Englisch war lange Zeit als einzige Fremdsprache Teil des omanischen Lehrplans. Zu Beginn der 2000er Jahre ebnete eine Reform im Bildungssystem den Weg, weitere Fremdsprachen einzuführen. Gemeinsam mit der Deutschen Botschaft überzeugte das Goethe-Institut das omanische Bildungsministerium Deutsch an den Schulen zu implementieren.

Aus Deutschlernern werden Deutschlehrer

Doch wer konnte überhaupt den Deutschunterricht an den Schulen leiten? Omanische Deutschlehrer gab es nämlich bis dato nicht. Die Bildungsbehörde entschied auf im Oman ausgebildete Englischlehrer zurückzugreifen. In Kooperation mit dem Goethe-Institut sollten binnen eines Jahres zehn omanische Lehrer*innen für den Deutschunterricht an Sekundarschulen ausgebildet werden.

Deutsch(land) intensiv

Zunächst mussten die Pädagog*innen also die Schulbank drücken. In mehreren Intensivkursen am Goethe-Institut Maskat lernten sie die deutsche Sprache und bei diversen Deutschlandaufenthalten wurden nicht nur die Sprachkenntnisse vertieft, sondern auch ein umfassendes Deutschlandbild vermittelt. Zum Abschluss der Deutschlehrerausbildung nahmen die zukünftigen Deutschlehrer*innen an einer Methodik-Schulung über modernste Ansätze der Fremdsprachenvermittlung teil.

Wahlpflichtfach Deutsch

2012 war es dann so weit: Deutsch stand parallel mit Französisch an fünf Schulen als Wahlpflichtfach auf dem Lehrplan. Und zwei der Schulen wurden kurz darauf zu deutschen PASCH-Schulen: Die Hail Al Awamer Girls’ High School und die Barakat bin Mohammed Boys‘ High School.
Erfolgreicher Deutschunterricht
Dank der PASCH-Initiative und den Bemühungen des Goethe-Instituts in Oman wird ein Deutschunterricht nach modernsten europäischen Sprachstandards gewährleistet.
Die Lehrer-Fort- und Weiterbildung läuft seit 2012 kontinuierlich in den Bereichen Sprache und Methodik/Didaktik weiter. Und mittlerweile legen jedes Jahr rund 100 Schülerinnen und Schüler im Oman die Prüfung „Fit in Deutsch 1“ ab. Damit setzen sie einen ersten Schritt für eine internationale Karriere. 
Der Erfolg des „Pilot-Projekts 2. Fremdsprache“ spricht für sich, weshalb das Ministerium derzeit eine landesweite Einführung von Deutschunterricht an omanischen Schulen evaluiert.

Wie arbeitet PASCH?

Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) wurde 2008 vom Auswärtigen Amt in Deutschland ins Leben gerufen. Ziel ist es, junge Menschen auf der ganzen Welt für die deutsche Sprache zu begeistern. Dafür betreuen die Expert*innen vor Ort Schulleitungen, Ministerien und Schulen bei der Entwicklung des Deutschunterrichts. Die PASCH-Betreuer*innen hospitieren regelmäßig in den Schulen und bilden die Deutschlehrer*innen in Seminaren und Workshops sprachlich und fachlich weiter. Sie stellen Lehrpläne, Lehrmittel und Lehrinhalte zur Verfügung. Neben der laufenden Unterstützung des Deutschunterrichts in der Schule organisieren die PASCH-Betreuer*innen auch Projekte, wie z. B. Sommerschulen, Sprach-Camps und -Wettbewerbe. Sie sind außerdem erste Ansprechpartner*innen für Austauschprogramme mit deutschen Schulen, Sprachaufenthalte oder ein Studium in Deutschland.