Die Notwendigkeit der Sozialreportage

Wie gelingt die Resozialisierung ehemaliger Häftlinge? Wie äußert sich die Diskriminierung von Roma-Frauen während der Jobsuche? Was geschieht in den Dörfern im Osten Nordmazedoniens ohne ärztliche Versorgung? Mit welchen Paradoxien und Schwierigkeiten sehen sich Menschen mit Behinderungen konfrontiert, die ohne familiäre Unterstützung auskommen müssen? Im Rahmen des Projekts Media Incubator 2022 in Nordmazedonien befassen wir uns mit diesen großen und komplexen sozialen Fragen. 

Von Goethe-Institut Nordmazedonien

Gegenwärtige Gesellschaften haben unterschiedliche Wahrnehmungen ihrer sozialen Gefüge und was in der einen Gesellschaft als "normales" Verhalten interpretiert wird, kann in einer anderen Gesellschaft ein soziales Problem von großer Bedeutung sein. Auf jeden Fall  sind die Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit sozialen Themen imminent wichtig für den sozialen Zusammenhalt.

In diesem Sinne fördert das Goethe-Institut Skopje in Zusammenarbeit mit dem Journalistenverband Nordmazedoniens die Produktion von Reportagen, die soziale Themen von öffentlichem Interesse bearbeiten.
Im Rahmen von "Media Incubator 2022" sind vier Sozialreportagen entstanden:


1. "Wie gelingt die Resozialisierung ehemaliger Häftlinge?" von Magdalena Stojmanović und Boban Jovanović von TV "Sonce".

2. "Diskriminierung von Roma-Frauen während der Jobsuche" von Aleksandra Maksimovska, Korrespondentin bei dem Onlineportal "MIA" und Suzana Andonović von Radio "Bum".

3. "Dörfer im Osten Nordmazedoniens ohne ärztliche Versorgung" von Alexandra Ristevska von TV "Alfa" und Violeta Kojinkova von TV "24".

4. "Nur auf Papier geschützt - Menschen mit Behinderungen nach dem Tod ihrer Eltern auf sich allein gestellt" von Teodora Cvetkovska von "Pina", Plattform für investigativen Journalismus  und Daniel Vasilev von dem Magazin "360".
 

Sozialreportagen sind in Nordmazedonien eher eine Seltenheit. Themen wie Armut, Minderheiten, Umwelt, Menschenrechte usw. bleiben meistens im Hintergrund und werden weder in den öffentlich rechtlichen noch privaten Medien publiziert. Durch "Media Incubator 2022" ist es gelungen, einige dieser Themen anzusprechen und gesellschaftliche Probleme zu rekonstruieren und in die öffentliche Diskussion einzubringen. Die Zusammenarbeit von Journalist*innen aus verschiedenen Medien ermöglichte es außerdem, eine große Reichweite der Medienprodukte zu erzielen und die zwischenredaktionelle, journalistische Arbeit zu fördern.