Pressemitteilung
ONLINE-DOKUMENTARFILMPROJEKT „KINSHASA COLLECTION“

Kinshasa Collection: Dreharbeiten in Kinshasa
Kinshasa Collection: Dreharbeiten in Kinshasa | Foto: Goethe-Institut Kinshasa

Kinshasa ist als Hauptstadt der Mode bekannt. Trotz schwieriger Lebensverhältnisse hat sich die Metropole zu einem florierenden Markt neuer urbaner Trends entwickelt. Das Dokumentarfilmprojekt „Kinshasa Collection“ beleuchtet nun die globalen Verflechtungen der Textilindustrie. Ab dem 28. Juli veröffentlicht „Kinshasa Collection“ jede zweite Woche online eine neue Filmepisode und präsentiert am 11. August eine Modenschau im Haus der Kulturen der Welt in Berlin.

Außergewöhnliches Design, Extravaganz auf den Boulevards und elegante Modeenthusiasten dominieren das Bild auf den Straßen Kinshasas. Dabei ist die Stadt nicht nur Anziehungspunkt für junge Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Kreative der Textilindustrie, sondern gilt im Kongo auch als größter Umschlagplatz für plagiierte Mode und Techniken der Aneignung, Kopie und Fälschung. 

GLOBALE NETZE DER TEXTILINDUSTRIE

Das Projekt „Kinshasa Collection“ des Goethe-Instituts und pong Film nimmt die globalen Handels- und Vertriebswege der Textilindustrie am Beispiel der Modemetropole Kinshasa in den Blick. Deren Pfade verlaufen zwischen China und Kongo bis nach Europa – wobei nicht selten raffinierte und überraschende Abkürzungen genommen werden. Unter der künstlerischen Leitung von Dorothee Wenner und in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entsteht ab Juni 2017 ein I-Doc- (Interactive Documentary) und Live-Event-Projekt, an dem deutsche, kongolesische und chinesische Akteure der Film- und Modebranche beteiligt sind. In fünf Webfilm-Episoden wird die Entstehung neuer Trends und Märkte thematisiert. „Kinshasa Collection“ zirkuliert um die neuen „Influencer“ der Modemetropole Kinshasa und wirft einen selbstironischen Blick auf die kongolesische Modemetropole und das Geschäft mit der Markenpiraterie.
 
Für die Dauer des Projektes wird „Kinshasa Collection“ auch zu einer neuen Modemarke, für die deutsche, kongolesische und chinesische Designer arbeiten. Die Entstehung des Labels ist dabei nicht nur virtuell zu verfolgen: Einer der Höhepunkte des Projekts ist die Modenschau, auf der am 11. August im Berliner Haus der Kulturen der Welt die Entstehung der neuen „Kinshasa Collection“ auf dem Laufsteg vorgestellt wird. Designerinnen und „Influencer“ aus Kinshasa und Berlin entwickeln die Kollektion aus vorhandener, neu kombinierter Mode.  

DOKUMENTATION UND FIKTION

Ausgangspunkt der Webfilmserie ist eine „Film-im-Film“-Geschichte als Mischung aus Dokumentation und Fiktion: Ein deutsches Filmteam begibt sich auf eine Recherchereise nach Kinshasa, um den Auftrag für eine Imagekampagne zu erhalten, die Afrika als „Markt der Zukunft“ präsentieren soll. Im Fokus stehen dabei der neue urbane Look Kinshasas und die „Influencer“, die die Styles mit selbstbewusster Lässigkeit auf die Straßen der Stadt bringen. Das Filmteam sammelt Fakten und Material, trifft mögliche Partner und besichtigt unbekannte Orte, um in kürzester Zeit die ursprüngliche Projektidee den gegebenen Realitäten anzupassen – so werden sie z.B. nicht ganz freiwillig zu Handelspartnern einiger „Influencer“ und reisen in die chinesische Stadt Guangzhou, um dort die Mode einzukaufen, die dann in Kinshasa weiter verarbeitet und neu kombiniert werden soll. Bei allen Hindernissen und Herausforderungen darf das Filmteam jedoch finanzielle Beschränkungen, Abgabetermine oder die Wünsche der Auftraggeber nicht aus den Augen verlieren. Diese Geschichte ist der Hauptstrang, von dem aus andere Episoden ihren eigenen Verlauf nehmen werden. So entsteht ein Hybrid aus Dokumentar- und Spielfilm. 

NEUE EPISODEN IM WOCHENRHYTHMUS

Jeder Episodenlaunch initiiert dabei weitere Portale, Filme, Tutorials und Blogs. Es entsteht eine Plattform der Interaktion und Koproduktion, der Kommunikation und virtuellen Verbreitung. Explizit sind unabhängige Filmemacherinnen und -macher aus Kinshasa sowie aus China eingeladen, mit selbst produzierten Filmen ihre eigene, auch kontroverse Sicht auf das Thema beizusteuern. Das daraus entstandene Material wird ab dem 21. Juli auf einer digitalen Plattform präsentiert.
 

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