La Toge des insensés

(Seine eigene Begierde zu kennen und kommunizieren zu können, ist eine Kunst in modernen Partner*innenschaften. Es kann zudem für einen selbst als auch für die Beziehung bereichernd sein, wenn man seinen sexuellen Vorlieben nachgeht. Leider liegt in einigen afrikanischen Gesellschaften, in denen das Patriarchat herrscht, immer noch und ausschließlich der Fokus auf der Befriedigung des Mannes, wodurch Frauen in diesem Streben nach körperlicher und geistiger Freiheit ausgeschlossen werden. Es ist aber bekannt, dass die Gleichberechtigung von Frauen in den Bereichen Bildung, Finanzen und Sexualität eine schnellere sozioökonomische Entwicklung begünstigen kann.

Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist keine Kriegserklärung an die Männer, sondern eine entscheidende Frage, nicht nur für den afrikanischen Kontinent.

Warum erkennt die Afrikanische Union nicht an, dass die Gleichstellung der Geschlechter ein grundlegendes Menschenrecht und zugleich ein integraler Bestandteil des Wirtschaftswachstums sowie die Grundlage für nachhaltige sozialen Entwicklung ist?

Es ist an der Zeit sowohl Frauen als auch Männer zusammenzubringen, um gemeinsam über das intime Thema nachzudenken, sich auszutauschen und den*die andere*n zu mit seinen*ihren Begierden akzeptieren! Die sexuelle Gleichstellung ist eine wichtige Grundlage für ein erfülltes Eheleben ohne Geschlechterhierarchie.)

Rym, Olivera und Tina sind drei gute Freundinnen, die sich nach dem Gymnasium aus den Augen verloren haben. Nach 22 Jahren treffen sie sich in einem Alkoven wieder, um herauszufinden, wo jede von ihnen sozial und emotional steht. Doch die Angst, ob sie sich gegenseitig noch vertrauen können, führt zu einer Maskerade, die in schockierenden Geständnissen enden. Alle drei geben schließlich zu, dass ihre Männer sie sexuell nicht erfüllen können und dass sie vorgeben, sie seien gesellschaftlich ‚konforme‘ Frauen, obwohl dies nicht der Realität entspricht.

In einer femininen und vielleicht auch feministischen Denkweise versuchen sie, ihr Recht auf sexuelle Freiheit einzufordern. Aber sie versuchen auch sich selbst zu entlasten, indem sie die Schuld auf die Gesellschaft und das patriarchalische System schieben. Wird ihnen das gelingen? Werden sie den Mut haben, sich ihren eigenen Ängsten und ihren Ehemännern zu stellen, sowie ihnen die Wahrheit über ihre verborgene Natur zu sagen?
In einer visuell ungeschminkten Inszenierung folgen die Zuschauer*innen den drei Frauen bei ihrem verheerenden Wiedersehen.


Text und Idee: Guehi Eve Sandrine
Regie: Vagba Obou Desales
Darstellerinnen: Guehi Eve Sandrine, France Nancy Goulian, Koffi Diane Blondine
Bühnenbild und Lichtdesign: Ouitin Charles, Sam Bapes