Filmvorführungen
Copenhagen Architecture Festival 2020

CAFx: THE NEW BAUHAUS
Foto: Copenhagen Architecture Festival

Diverse Orte in Kopenhagen

Das Copenhagen Architecture Festival 2020 geht in die zweite Runde: Nachdem im April die Ausstellung Architecture after Politics in den digitalen Raum verlegt wurde, finden im Oktober weitere Filmvorführungen, Ausstellungen, Workshops, Diskussionen und Stadtführungen statt – diesmal auch als physische Veranstaltungen. Auf dem neuen Programm stehen im Rahmen des  Deutsch-Dänischen Kulturellen Freundschaftsjahrs auch vier Filmabende mit deutschem Schwerpunkt.

Kann Architektur die politische Entwicklung einer Stadt beeinflussen? Diese Frage stellt der Dokumentarfilm Where to with History des Regisseurs Hans Christian Post. Der Wiederaufbau des historischen Zentrums Dresdens nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges gilt als Erfolgsgeschichte der deutschen Wiedervereinigung – doch seit 2015 demonstrieren Rechtsextreme vor den Barockfassaden der Innenstadt. Ein Widerspruch? Oder kann die Rekonstruktion der kriegszerstörten Bauwerke zu einem Aufschwung rechtsextremer Bewegungen beigetragen haben?

Der Filmabend Migration og byudvikling i velfærdsbyen – en rejse gennem Europa macht sich mit drei Kurzfilmen auf eine Reise durch die von Migration geprägten Städte Europas. Ein Halt macht der Film New Deutschland in Mannheim: Die Familie Balos sind aus Syrien nach Deutschland geflohen. Wie viele ehemalige Industriestädte prägen Mannheim Abwanderung und Bevölkerungsrückgang. Familie Balos gehört zu den wenigen Neuankömmlingen in dieser Stadt im Wandel.

Mitten in Berlin entwickeln sich aus brachliegenden Flächen Treffpunkte für Botaniker*innen, Künstler*innen und Anwohner*innen. Der Dokumentarfilm Natura Urbana von Matthew Gandy zeigt die Entwicklung der Brachflächen – scheinbar unberührte Natur mitten in der deutschen Hauptstadt, entstanden durch Weltkriege, Wirtschaftskrisen sowie deutsche Teilung und heute vielerorts vom Verschwinden bedroht.

1937 flüchtete der ungarische Künstler und ehemaliger Lehrer am Bauhaus László Moholy-Nagy nach Chicago. Dort gründete er das New Bauhaus, um das Konzept der avantgardistischen Kunstschule Bauhaus nach dem Verbot der Nationalsozialisten im Exil fortzuführen. Alysa Nahmias‘ Dokumentarfilm The New Bauhaus folgt dem Leben und Nachwirken des Künstlers in Interviews und Untersuchungen von Moholy-Nagys Werken. Historiker und Politikwissenschaftler Mikkel Bolt von der Universität Kopenhagen führt in die Filmvorführung ein.

The Welfare City in Transition / Velfærdsbyen i forandring – die Entwicklungen von Städten in Wohlfahrtsstaaten – ist der diesjährige Schwerpunkt des Copenhagen Architecture Festivals: Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und aktuelle Herausforderungen wie Migration oder Finanzkrisen werden im Spannungsfeld zwischen Architektur und Gesellschaft beleuchtet. Durch Corona hat sich allerdings nicht nur der Rahmen des Festivals verändert: Essays über die Auswirkungen der Corona-Krise auf das urbane Leben und Diskussionsrunden über Pandemie-resiliente Städte greifen die weltweite Pandemie auch inhaltlich auf.

Das kontinuierlich wachsende Copenhagen Architecture Festival untersucht seit 2014 den Zusammenhang zwischen Architektur und Leben. Während der Festivalwochen laden Filme, Stadtführungen, Diskussionen, Ausstellungen und Workshops in Kopenhagen, Aarhus, Odense und Aalborg dazu ein, Architektur zu erleben. 

Das Projekt ist eines der zehn Gewinnerprojekte unseres Open Calls, der im Frühjahr 2019 veröffentlicht wurde. Kulturschaffende, Wissenschaftler und Bildungsexperten wurden dazu aufgefordert, größere Projekte rund um das Thema deutsch-dänische Zusammenarbeit einzureichen.

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