CycleUp! richtet sich an Künstler*innen, Entscheidungsträger*innen und Bürger*innen. Gemeinsam möchten wir mit Kunst und Kreativität das Fahrrad in den Mittelpunkt stellen: als klimaneutrales, nachhaltiges und sicheres Verkehrsmittel.
Was ist "CycleUp!"?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Kunst, Kultur und nachhaltiger Mobilität? Auf den ersten Blick mag diese Kombination ungewöhnlich klingen. Ein britisches Magazin hat den Kulturbetrieb jüngst als „heuchlerischsten Umweltverschmutzer der Welt“ bezeichnet: einerseits thematisieren Künstler*innen in ihren Werken Umweltprobleme, den Klimawandel und seine Folgen. Andererseits hat diese Branche selbst einen großen CO2-Fußabdruck. Künstler*innen fliegen zu Vernissagen rund um den Globus, Tourismusindustrie und Kulturbetrieb sind eng verwoben, und der Ressourcenverbrauch in künstlerischer Produktion ist enorm. CycleUp! begreift Nachhaltigkeit als Querschnittsthema: so möchten wir gemeinsam mit der künstlerischen Community Nachhaltigkeit, grüne Mobilität und das Fahrrad als künstlerische Themen setzen – ganz gleich in welchem Genre, ob Theater, Installationen oder Aktionskunst. Zudem möchten wir herausfinden, wie der künstlerische Prozess umweltgerechter gestaltet werden kann – etwa wie sich der CO2-Fußabdruck von Residenzprogrammen verringern lässt, oder wie sich Kunst lokal, partizipativ und damit nachhaltig denken lässt.
Gemeinsam mit der künstlerischen Community wollen wir verstehen, wie Nachhaltigkeit und nachhaltige Mobilität sowohl in die künstlerische Praxis als auch als Thema der Kunst eingeführt werden können. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört ein Residenzprogramm für Künstler*innen in fünf europäischen Ländern. Das Residenzprogramm bietet Künstler*innen aller Genres die Möglichkeit, an Werken zum Thema Mobilität und Fahrrad zu arbeiten. Gleichzeitig organisieren einige der Projektpartner regelmäßig auch außerhalb des Projekts Residenzprogramme, und wollen herausfinden, wie diese Programme nachhaltiger gestaltet werden können. Künstlerisch wird das Residenzprogramm von einem externen Kuratorenteam betreut.
CycleUp! will die Attraktivität des Fahrrads als reguläres Verkehrsmittel erhöhen. Zu diesem Zweck werden wir ein partizipatives künstlerisches Programm, künstlerische Interventionen zum Thema Fahrrad und Community-Aktivitäten organisieren. Das können zum Beispiel künstlerische Fahrradwerkstätten oder öffentliche Workshops sein, in denen Interessierte die Möglichkeit haben, ihre eigenen Kunstwerke rund um das Thema Fahrrad und nachhaltige Mobilität zu entwickeln. Diese Aktivitäten werden durch öffentliche Debatten und Workshops eingerahmt. Für die künstlerischen Aspekte unserer Bürgeraktivitäten werden wir einige der Künstler aus dem Residenzprogramm einladen.
CycleUp! möchte das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Radfahrer*innen und für die Kraft von Kultur als Instrument zur Verhaltensänderung schärfen. Wir werden Entscheidungsträger*innen aus den Partnerländern von Anfang an durch Workshops und Konferenzen einbeziehen.
08.07.–08.08.2024 | Tartu Cycle Up! Kunstresidenz 2024 in Tartu
Im Rahmen des Projektes Cycle up! nahm die belgische Komponistin, Saxophonistin und Klangkünstlerin Jana De Troyer an einer Kunstresidenz in der Kulturhauptstadt Tartu 2024 teil. In ihrer Arbeit erforscht sie Themen wie Nähe und Verbindung, die digitale Revolution und Nachhaltigkeit im 21. Jahrhundert. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Neugier, die Umwandlung nicht-musikalischer Themen in Klänge und eine spielerische Ernsthaftigkeit.
Am 27. Juli lud die Künstlerin die Menschen in Tartu auf die Car Free Avenue ein, um dort ihre Liebe zum Radfahren kundzutun. Am 4. August wurde eine musikalische Fahrradtour durch Tartu organisiert.