Deutsch für Alumni
Den eigenen Horizont erweitern – Deutsch im Gymnasium

Katre Merilaid
Foto: Goethe-Institut Estland/Andres Treial

Katre Merilaid, 23, Deutschlehrerin aus Tallinn

Die deutsche Sprache ist eine Flamme in meinem Herzen, die von meiner wunderbar kreativen und aktiven Deutschlehrerin im Gymnasium angezündet wurde. Eine Flamme, die nicht mehr ausgeht sondern Futter verlangt und nach außen wächst – sie leitet mich dazu an meine Leidenschaft auch an andere weiterzugeben. Sehr schnell wurde mir klar, dass ich Deutsch können und meine Zukunft mit der Sprache verbinden wollte. Schon als Anfänger (wir haben mit Deutsch in der 10. Klasse als dritte Fremdsprache begonnen) hat die Deutschlehrerin uns in verschiedene deutschsprachige Veranstaltungen einbezogen. Für mich war es eine gute Gelegenheit als Schülerin aktiv zu werden und Erfahrungen zu sammeln, die viele andere nicht machen – deutschsprachige Spiele in der Botschaft unterrichten, eine Gesang- und Spielstunde auf Deutsch für jüngere Schüler veranstalten, ein interaktives Internet-Arbeitsheft testen. Diese Erfahrungen haben mich offener und unternehmungslustiger gemacht und mich stark motiviert mein Sprachniveau zu bessern.

Durch die Sprache habe ich mir einen kreativen und aktiven Freundeskreis aufgebaut, der aus Deutschlehrern und Sprachliebhabern besteht. Außerdem habe ich tolle Erfahrungen als Austauschstudentin in Deutschland gemacht und viele verschiedene Angebote bekommen. Da ich ein aktiver Mensch bin, genieße ich die Möglichkeit im Sommercamp für Deutsch als Erzieherin zu arbeiten, als Dolmetscherin Journalisten zu helfen, an Konferenzen teilzunehmen und Estland zu repräsentieren.

Ich wollte schon immer Lehrerin werden, einen so verantwortungsvollen Beruf wählen, in dem man sich nie auf den Lorbeeren ausruhen kann, sondern immer neue Ideen generieren und sich entwickeln muss. Ganz unerwartet bekam ich dann das Angebot neben dem Magisterstudium als Deutschlehrerin zu arbeiten. Es ist eine wunderbare Erfahrung zusammen mit und von den Schülern zu lernen. Ich will die Liebe zu dieser Sprache und Kultur weitergeben. Englisch ist ein Muss, Deutsch ist ein Plus. Englisch muss man können, Deutsch bietet aber etwas mehr – einen Einblick in ein wertvolles Weltbild, das den eigenen Horizont erweitert. Wer Deutsch kann, gehört sowohl in Estland als auch anderswo zu einem gewissen inneren Kreis. Es ist schwer das in Worten auszudrücken, aber ich hoffe, dass ich als Lehrerin dieses starke positive Gefühl an meine Schüler vermitteln und sie anreizen kann die Sprache aktiver zu nutzen und einen Ausdruck dafür zu finden – ich bin sicher, dass es sich lohnt.

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