Deutsche Komödien
Die Komödie ist der Kassenschlager des deutschen Films. Manche Filme dieses Genres überflügeln von der nationalen Zahl an Ausleihen her selbst Hits aus Hollywood, und das sagt wirklich einiges aus. Allerdings ist dieses Genre in Deutschland ziemlich kompliziert aufgebaut. Oder zumindest komplexer als in vielen anderen Ländern.
Erstens darf man, wenn es um den deutschen Film geht, eine Komödie nicht mit einer Tragikomödie verwechseln. Die erstere arbeitet öfter mit genrebedingten Klischees und leichten Sujets, sie zeichnet sich durch eine Einfachheit in Form und Inhalt aus. Besondere Aufmerksamkeit kommt dem Ort der Handlung zu. Deutsche Komödien erinnern oft an touristische Reklame: ihre Protagonist*innen leiden, lachen und klären ihre Beziehungsgeschichten vor der Kulisse der schönsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Das Bild ist von Sonnenlicht durchflutet, und schlussendlich kommt es zum Happy End.
Ganz anders dagegen die Tragikomödien. Diese entspringen einem wohlsituierten sozialen Kontext und werfen komplexe Lebensfragen auf; die Dialoge enthalten Humor genauso wie Ironie und beißenden Sarkasmus. Ihre Protagonist*innen sind ganz einfache Leute, in denen das Publikum sich leicht selbst erkennt. Alle Konflikte tragen betonten Alltagscharakter, die Handlung spielt sich in Büros und Wohnungen ab. Ein glückliches Ende garantiert einem hier niemand.
Zweitens muss man darauf vorbereitet sein, dass die Welt der deutschen Komödie manchmal auch kitschig und grob sein kann. Das Wort „Toilettenhumor“ ist für viele Komödienautor*innen in Deutschland keine leere Metapher, sondern fasst Witze über Sex, Pupse und noch mehr recht treffend zusammen...