„Diversitätssensible und Diskriminierungskritische Lehre. Unser aller Verantwortung.“
Es scheint als seien Diversität und Diskriminierung endlich festere Konstanten in unseren Alltagen und unserer Arbeit. Doch noch zu häufig bleiben diese und ähnliche Begriffe, leere Worthülsen und Versprechen, von denen wir nicht wissen, wie wir sie einhalten sollen. Was bedeutet es tatsächlich diversitätssensibel und diskriminierungskritisch zu lehren? Welche Rolle spielen wir in der Umsetzung und was können wir leisten? Was ist tatsächlich wichtig und wie kommen wir ins Handeln? Wo fangen wir an? Diese und viele weitere Fragen lassen sich nicht allein an einem Tag beantworten und sind stets kontextabhängig. Gemeinsam wollen wir jedoch Impulse setzen und einen Blick darauf werfen was wir mitdenken müssen, welche Möglichkeiten wir haben und welche Verantwortungen uns zukommen.
„Sprachliche Vielfalt im DaF-Unterricht“
Sprache ist kein einheitliches Konstrukt, sondern von Natur aus komplex und vielfältig. Regionale Unterschiede, Akzente, Register, Soziolekte (sprachliche Varietäten abhängig von der Zugehörigkeiten zu sozialen Gruppen), Kommunikationsform und –medium, … - all diese Aspekte der sprachlichen Realität stellen uns als DaF-Lehrende vor Herausforderungen: „welches“ Deutsch unterrichte ich eigentlich? Aber sprachliche Vielfalt gibt es natürlich auch auf der Seite der Lernenden, z. B. in Bezug auf Erstsprachen und Fremdsprachenkenntnisse. In diesem Workshop werden wir diskutieren, wie wir mit sprachlicher Vielfalt im DaF-Unterricht konstruktiv umgehen können. An konkreten Beispielen werden wir erarbeiten, wie sprachliche Vielfalt unseren Unterricht bereichern kann. Dabei werden wir uns auch mit der potenziellen Rolle von Technologie und digitalen Methoden beschäftigen.
„Deutsch divers - ein Regionalprojekt der Goethe-Institute in Nordwesteuropa“
Das Goethe-Institut sowie Sprachlehrkräfte in verschiedenen Ländern rund um den Globus sind tagtäglich mit der Herausforderung konfrontiert, dass Materialien für den Deutschunterricht (Bücher, Arbeitsblätter, Prüfungsmaterialien) häufig sehr traditionell sind und Stereotype vermitteln. Sie sind kein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft, sondern halten Vorurteile aufrecht und marginalisieren einen Teil unserer Mitbürger*innen.
Die Frage nach der Repräsentation ist für den Unterricht nicht unwichtig: Wer wird in den Büchern dargestellt? Wer gilt als Deutsch? Was ist eigentlich „typisch Deutsch“ oder wie sehen Familien und Menschen in den Büchern aus? Fühlen sich Menschen in Bezug auf Herkunft, Gender, Sexualität oder soziale Klasse repräsentiert?
„Unterrichtsmaterialien zu Diversität für den DaF-Unterricht“
In this presentation you will get an overview of how the topic diversity is represented in selected teaching materials for the German classroom.
„Queer as German folk – Materialien für den Deutschunterricht“
Im Deutschunterricht Themen bearbeiten, die Jugendliche beschäftigen und interessieren – Landeskunde vermitteln und dabei ein modernes, diverses, pulsierendes Deutschland kennenlernen – kulturbezogen unterrichten und dabei über Engagement, Mitgestaltung und persönliche und individuelle Identität nachdenken – das ermöglichen die vom Goethe-Institut New York entwickelten Unterrichtsmaterialien „Queer as German Folk“ .
Die Materialen nehmen den 50. Jahrestag der Stonewall-Aufstände, welche unsere Gesellschaft grundlegend verändert haben, zum Anlass, mit Jugendlichen über die queere Geschichte in Deutschland, über (sexuelle) Identität und Diskriminierung, über vergangen und gegenwärtige Protestbewegungen und über Vielfalt und Gleichstellung der Geschlechter nachzudenken. Der Vortrag präsentiert die unterschiedlichen Materialien, erläutert das Konzept und bespricht die Chancen, die die Materialien für den Deutschunterricht eröffnen.
„Diskriminierungsfreie Sprache“
Im Schulkontext – genau wie in jedem anderen – kann es jeden Tag zu sprachlicher Diskriminierung kommen. Oft wird diskriminierende Sprache unabsichtlich verwendet. Ein Grund dafür ist ein fehlendes Bewusstsein für die Nuancen sprachlicher Diskriminierung in großen Teilen der Gesellschaft. Wer diskriminierungskritisch Sprechen und Handeln möchte, lernt dies selten automatisch oder ganz nebenbei, vielmehr ist es eine bewusste Entscheidung, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. In diesem Vortrag geht es darum, was Diskriminierung ausmacht und wie der eigene Sprachgebrauch dazu beitragen kann, Diskriminierung zu reduzieren.
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Wir empfehlen, dass Interessierte mindestens das Sprachniveau B1 haben, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können.