Film Babai

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Do, 19.10.2017

Goethe-Institut Ghana

GoetheKino|GoetheCine

Regie: Visar Morina, Farbe, 104 Min., 2014/15
 
Kosovo in den neunziger Jahren, noch vor dem serbischen Angriff und vor dem folgenden Krieg: Der zehnjährige Nori und sein Vater Gezim leben vom illegalen Verkauf geschmuggelter Zigaretten. Gezim will unbedingt nach Deutschland, auch wenn er dafür seinen Sohn bei Verwandten zurücklassen muss. Lange, aber am Ende doch vergeblich versucht Nori, bei seinem Vater zu bleiben. Schließlich begibt sich der Junge auf eine lange und gefährliche Flucht, um Gezim in Deutschland zu suchen. Das Wiedersehen hatten sich wohl beide anders vorgestellt; eine echte Chance auf eine bessere Zukunft ist nicht in Sicht.
Gezims erster Fluchtversuch aus dem Kosovo scheitert bereits an der Grenze zu Montenegro. Dazu trägt auch sein Sohn Nori bei, der sich ohne Wissen des Vaters im Kofferraum versteckt hat. Wütend und ein wenig herzlos kehrt Gezim mit dem zehnjährigen Jungen in eine Heimat zurück, die sie längst verloren haben. Gezims Frau hat die Familie verlassen, notgedrungen und beengt wohnen Vater und Sohn bei Verwandten. Über die Familie gebietet Adem als Patriarch; als ein Gewehr verschwindet, verdrischt Adem seinen Sohn Clirim mit einem Lederriemen.

Gezim und Nori halten sich mit dem Verkauf geschmuggelter Zigaretten über Wasser. Erneut versucht der Vater, nach Deutschland zu fliehen; seinen Sohn würde er dafür bei den Verwandten zurücklassen. Als Gezim in einen Bus steigen will, umklammert Nori den Vater, als könnte er ihn so zurückhalten. Schließlich stellt sich der Junge vor den anfahrenden Bus und wird dabei verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Nach seiner Rückkehr ist Gezim endgültig in Richtung Deutschland verschwunden. Nori will nicht bei der Familie seines Onkels bleiben; er klaut Adems Gewehr; beim Versuch, es zu verkaufen, wird er nicht nur um sein Geld betrogen, sondern auch brutal verprügelt. Der Junge sieht nur noch einen Ausweg: Er bestiehlt seinen Onkel, der seit Jahren gespart hatte, um Clirim ein prächtiges Hochzeitsfest auszurichten. Zusammen mit Valentina, einer Bekannten von Gezim, deren Mann die Flucht nach Deutschland geschafft hat, will er seinem Vater folgen. Er verspricht ihr: „Ich habe Geld!“ Bald hat er es nicht mehr. Diesmal wird er von Valentina bestohlen. Er geht mit einem Knüppel auf sie los – die Frau ist bereit, das Geld mit ihm zu teilen. Mit der Hilfe von Schleppern gelangen sie an die montenegrinische Küste und überstehen die gefährliche nächtliche Überfahrt. In Italien wartet schon Valentinas Mann Bedri – wütend, weil seine Frau den Jungen im Schlepptau hat. Aber er kennt Gezims Adresse.
 
 
 
 
 

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