Unter dem Titel „Arabische Welt“ erschien 2013 ein Sammelband zur aktuellen Kunst und Kultur in der arabischen Welt (Reihe „Positionen“ im Steidl Verlag, Göttingen). Herausgegeben von Johannes Ebert, Günther Hasenkamp, Johannes Odenthal, Sarah Rifky und Stefan Winkler, im Auftrag des Goethe Instituts und der Akademie der Künste (364 Seiten – ISBN-10: 3869306734)
Kerstin Knipp (Ein Blick auf den liberalen Nahen Osten. Deutschlandfunk, 17.2.2014) schriebe über den Band: „In Ost und West hat Freiheit die gleiche große Schwäche: Man muss sie aushalten und gestalten können. Dieser Schwierigkeit nähert sich der "Positionen"-Band zur arabischen Gegenwartskunst mit großem Ernst. Die langen Interviews ermöglichen es den Künstlern und Autoren, ihre Sicht der Dinge ausführlich darzustellen. So erhält man einen anschaulichen Eindruck von den Schwierigkeiten, denen sich die Länder des Nahen Ostens gegenüber sehen. Wie sie sich konkret damit auseinandersetzen, zeigen die vielen Fotos von ihren Werken sowie dem Umfeld, in dem sie entstanden sind. Wer den liberalen, weltoffenen Nahen Osten sucht, der ist mit diesem ästhetisch sehr ansprechend aufgemachten Band sehr gut bedient.“
Aus dem Inhalt:
„Eine Revolution hat etwas Organisches, wie eine Liebesgeschichte“ - Alaa al-Aswani im Gespräch mit Johannes Ebert
„In Algerien nennt man uns Autoren der urgence, der Dringlichkeit; wir sind Zeugen eines Krieges, der sich vor unseren Augen abspielt. Da bleibt keine Zeit zum Nachdenken“ - Boulem Sansal im Gespräch mit Regina Keil-Sagawe
„Denken ist schlecht für das Schreiben. Das sagt einem niemand, wenn man anfängt, aber es stimmt.“ - Hisham Matar im Gespräch mit Günther Hasenkamp
„Nostalgie ist nicht nur die Verehrung der Vergangenheit, sondern auch die (Re-) Aktivierung von bisher nicht existenten Erinnerungen – Alaa Khaled im Gespräch mit Stefan Winkler
Ahmed Mater: Arzt und Künstler – Chris Dercon
Wie spürt man eine Frage? – Iman Issa im Gespräch mit Sarah Rifky
„Ein Fragment nehmen, wie es ist.“ – Wael Shawky im Gespräch mit Sarah Rifky
Davor und danach – und zwischendurch den Atem anhalten. – Lara Baladi, auf der Basis eines Gesprächs mit Johannes Odenthal
Vom Schein des Wahren – Khalil Rabah im Gespräch mit Sarah Rifky
„Als Kunstschaffender ist es wichtig, einen Beitrag zum gesellschaftlichen Umbruch zu leisten, das ist meines Erachtens ein Muss“ – Mohammad Al Attar im Gespräch mit Matthias Lilienthal
„Kein Bild ist hundertprozentig real“ – Rabi Mroué im Gespräch mit Johannes Odenthal
„Ich bin der Gegenwart und kämpfe für die Zukunft“ – Amira Chebli im Gespräch mit
Simone Demmel
Von einer Aufklärung aus dem Körper – Raja Ben Ammar im Gespräch mit Johannes Odenthal
Feels like Indie Spirit: Ibrahim El-Batout – Porträt und Interview von Joseph Fahim
Von Übertretung, Sehnsucht und Revolte: die betörende Welt des Yousry Nasrallah – Porträt und Interview von Joseph Fahim
„Ich bin ein Boxer. Ich schlage mich gegen alle Seiten des Boxrings, gegen die Diktatur, den Neokolonialismus, den Obskurantismus und die Unterentwicklung“. – Hichem Ben Ammar im Gespräch mit Johannes Odenthal
Elia Suleiman: die Seele Palästinas – Porträt und Interview von Joseph Fahim
Urbane Dialoge: Malen mit Fremden – Bahia Shehab
Literatur und Gesellschaft: eine Einschätzung der Situation in Ägypten – Randa Aboubakr
Alternative Musiker zwischen Aufbruch und Verwirrung: Stimmungsbilder aus Kairo, 2013 – Thomas Burkhalter
Dream City in Tunesien: Realität, Traum oder Utopie? – Patricia Triki
Die Marrakech Biennale: von der lokalen Verortung zum Ort der Begegnung – Alya Sebti
Filmkultur im Umbruch? Ägypten und Tunesien zu Zeiten der Revolution – Viola Shafik