Filmvorführung und Gespräch Das Mädchen Nanami

Das Mädchen Nanami © 1968 Susumi Hani/ ATG

Di, 29.05.2018

17:00 Uhr

Goethe-Institut Tokyo, Saal

Japan, 1968, 108 min
Regie: Susumu Hani
Drehbuch: Susumu Hani, Shūji Terayama
Darsteller: Akio Takahashi, Kuniko Ishii, Haruo Asano, Kimiko Nukamura, Ichirō Kimura
Gespräch: Susumu Hani & Alex Zahlten (Filmwissenschaftler)


Im Stil eines Dokumentarfilmes porträtiert der japanische Avantgardefilm die erste Liebe zweier vom Leben gezeichneter Teenager. Das Nacktmodel Nanami arbeitet in einem Stripclub, ihr schüchterner Freund Shun leidet unter der physischen und psychischen Gewalt, die er in seinem bürgerlichen Elternhaus erlebt hat. Das erste Treffen des jungen Liebespaares in einem Stundenhotel ist überschattet von den traumatischen Erinnerungen des Jungen, der als Kleinkind von seiner Mutter verlassen und später von seinem Pflegevater missbraucht wurde. Dennoch beschließen die beiden sich näher kennen zu lernen und Shun, seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Doch die zarten Bande des Vertrauens in eine gemeinsame, romantische Zukunft auf werden auf eine schwere Zerreißprobe gestellt.

„Das Mädchen Nanami“ war erstmals im Mai 1968 in japanischen Kinos zu sehen, bereits einen Monat später wurde der Film im Rahmen der Berlinale gezeigt. Er steht exemplarisch für die vom Regisseur Susumu Hani mitbegründete Filmkunsttheaterbewegung ATG (Art Theatre Guild), die auf ein innovatives, japanisches Kino ohne inhaltliche Beschränkungen abzielt und sich durch experimentelle Kameraeinstellungen, eine fragmentarische Erzählweise sowie eine raue, direkte und trotzdem äußerst sensible  Bildsprache auszeichnet.

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