Japan, 1971, 94min, 16mm [Digital]
Regie: Nihon Documentarist Union (NDU)
Gespräch: Osamu Inoue (Filmregisseur) & Leo Sato (Filmregisseur, NDS)
Das Wort Motoshinkakarannu stammt aus dem Okinawa-Dialekt und beschreibt Kleinkriminelle, Mitglieder der Yakuza oder Prostituierte, die kein Ausgangskapital für ihre Geschäfte benötigen. Die Dokumentation erzählt von Motoshinkakarannu aus der Stadt Koza und Umgebung und poträtiert über einen Zeitraum von zwei Jahren die komplexe politische Situation in Okinawa. Die Beziehung zwischen Okinawa und den Hauptinseln Japans, die von Diskriminierung, Ausbeutung und Opferstatus geprägt ist, ist im mit der Wiederangliederung Okinawas an Japan 1971 nach Jahren der US-Besatzung erneut einer Zerreißprobe ausgesetzt.
Was geschieht mit den Motoshinkakarannu, die die politische und gesellschaftliche Unterschicht bilden, nach der Rückgabe der Ryukyu-Zone an den japanischen Staat?
Die Nihon Documentarist Union wurde 1968 von Tetsuro Nunokawa und Osamu Inoue als Suche nach neuen Formen eines gesellschaftlich engagierten Dokumentarfilms gegründet. Zusammen mit Künstlern und Kunstkollektiven der jüngeren Generation, die ähnliche politische Ziele verfolgten, übten sie eine fundamentale Kritik an den bestehenden Produktionsweisen im Dokumentarfilm.
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