Gespräch Rudolf Thome & Tetsuya Shibutani

Rudolf Thome (Mitte) mit Esther Zimmering und Josef Schnelle beim Filmgespräch zu Ins Blaue, Festival des deutschen Films, 2013 © Gerd W. Zinke (CC BY-SA 3.0)

Sa, 02.06.2018

16:00 Uhr

Goethe-Institut Tokyo, Saal

Rudolf Thome wurde von der französischen Nouvelle Vague und besonders von Jean-Luc Godard beeinflusst und es gab keine Filme aus Deutschland, an denen er sich orientierte. Er selbst beschreibt die Haltung, aus der er eine Geschichte erzähle als eine „Mischung aus Nähe und Distanz, das ich als Ironie nenne“. Als künstlerisches Vorbild nennt Thome, der ehemals als Filmkritiker tätig war, immer wieder den amerikanischen Regisseur Howard Hawks (Scarface). Gründe sind vor allem dessen geradliniger, einfacher Erzählstil und starke Frauenfiguren. In Thomes „Rote Sonne“ ist es der Versuch der Darstellerinnen eine Utopie herzustellen, in der Männer nichts zu sagen haben. Die Frauen in seinen Filmen sind aufgrund ihres Realitätssinns und pragmatischen Handelns den Männern immer überlegen. Auch verschiedene Spielarten der Liebe nehmen eine zentrale Rolle ein. Seine Filme wirken in den politisierten späten 60er-Jahren provozierend unterhaltsam und stehen in Gegensatz zum ernsten, gesellschaftskritischen Autorenfilm dieser Jahre.
In dem Gespräch diskutieren Rudolf Thome und der japanische Filmwissenschaftler Tetsuya Shibutani die Konstanten und Veränderungen in Rudolf Thomes filmischem Schaffen von den 1960er Jahren bis heute.
 

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