Die Region Kansai ("westlich der Grenze") umfaßt das Gebiet um die Städte Kobe, Kyoto und Osaka. "Östlich der Grenze" liegt die Region Kanto, die das Umland von Tokyo bezeichnet. Obwohl Tokyo sowohl wirtschaftlich als auch kulturell das Zentrum Japans bildet, gewinnt die Region Kansai vermehrt an Bedeutung. Der faszinierende Gegensatz zwischen der historischen Kaiserstadt Kyoto und der pulsierenden Metropole Osaka zieht immer mehr Begeisterte an. Ein Sprichwort sagt, daß man am besten in Kobe, der freundlichen, internationalen Stadt, wohnt, in der Handelsstadt Osaka arbeitet und sonntags Ausflüge in die alte Kaiserstadt Kyoto macht.Umgekehrt sollten Sie sich die dritte Großstadt, Kobe, nicht entgehen lassen, wenn Sie sich in der Kansai-Region aufhalten.
Nehmen Sie die Hankyu-Linie bis zur Endstation Sannomiya/Kobe. Von Kyoto aus müssen Sie in Juso umsteigen, die Fahrt kostet
600 ¥; von Osaka aus fahren Sie von Umeda ab durch (390 ¥).
Dieser Stadt merkt man gar nicht an, daß sie 1995 durch ein Erdbeben in weiten Teilen völlig zerstört wurde. Die Atmosphäre ist ganz anders als in Kyoto oder Osaka, man fühlt sich (zumindest bei schönem Wetter) ein wenig wie in einem südlichen Ferienort. Bei japanischen Touristen, die europäisches bzw. nordamerikanisches Flair erleben wollen, ist besonders der Stadtteil Kitano beliebt, wo sich um die Jahrhundertwende viele Ausländer in repräsentativen Bauten niedergelassen hatten. Auf Japaner wirken diese "Fremdenhäuser" exotisch, und für Touristen kann es durchaus interessant sein zu sehen, wie die eigene Kultur im Ausland "verkauft" wird. Wirklich lohnenswert ist die Fahrt mit der Shin-Kobe-Seilbahn, denn man hat einen phantastischen Blick über die Stadt und die Bucht. Zurück können Sie laufen und dabei den Nunobiki-Kräutergarten bewundern (200 ¥). Wer gerne schnell und günstig essen möchte, kann auf dem Weg zum Hafen beim Chinesenviertel Nankinmachi vorbeischauen. Zum Einkaufen und zum Flanieren bietet sich das Kobe Harbor Land an, wo man außerdem im Ecoll Marine Building umsonst mit einem Glasaufzug in den 18. Stock fahren und die Aussicht über den Hafen genießen kann. Weitere Attraktionen sind das Schiffahrtsmuseum im Meriken Park sowie das Modemuseum auf der künstlichen Insel Rokko Island.
Ein Muß für einen Tagesausflug in der Kansai-Gegend (besonders bei schönem Wetter) ist Nara, die erste japanische Hauptstadt, welche unter anderem acht Stätten des Unesco-Weltkulturerbes beherbergt. Die Stadt ist recht klein, so daß man an einem Tag die meisten Attraktionen "schaffen" kann - vor allem diejenigen, die im Nara-koen Park liegen, sind bequem zu Fuß zu erreichen. Hauptattraktion ist sicherlich der Todai-ji, ein Tempel, der im größten Holzgebäude der Welt eine der weltweit größten Bronzefiguren zu bieten hat. (Die Menschen, die sich im hinteren Teil der Halle durch eine Öffnung in einem Balken zu zwängen versuchen, wollen übrigens sichergehen, daß sie zur Erleuchtung gelangen: Sie ist demjenigen garantiert, der durch das Loch, das exakt die Größe eines Nasenlochs der Buddhastatue hat, hindurch paßt.) Weiterhin lohnen sich der Besuch des Kofuku-ji, des Nara National Museums sowie des Kasuga Taisha Schreins mit seinen Hunderten von steinernen Laternen.
Von Kyoto aus fahren Sie am besten mit der Kintetsu Linie (manchmal auch als Kinki Nippon railway ausgeschildert) nach Nara; evtl. ist ein Umsteigen in Saidai-ji notwendig. Von Osaka nehmen Sie ebenfalls die Kintetsu Linie, von Kintetsu Namba aus. Der Kintetsu Nara Bahnhof liegt dann sehr zentral.
Ein außergewöhnlicher Tagesausflug in die ländliche Kansai-Region ist der Besuch des architektonisch interessanten Miho-Museums, das in einer abgelegenen Gegend eindrucksvoll in einen Berghang integriert ist. Es wurde von dem weltberühmten Architekten I.M.Pei entworfen. Im Anschluß daran können Sie noch durch das Dorf Shigaraki schlendern, das für seine Töpferkunst berühmt ist. Der Bus, der als Zubringer zum Miho-Museum fungiert, startet hier am Bahnhof Shigaraki.
Über den Japan Guide kommen Sie bequem zu den einzelnen Präfekturen und Städten Kansais. Außerdem versammelt das Kansai Window Infos zum kulturellen und allgemeinen Geschehen in der Region.