Literaturcafé
Fenia Xenopoulou, Beamtin in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, steht vor einer schwierigen Aufgabe. Sie soll das Image der Kommission aufpolieren. Aber wie? Sie beauftragt den Referenten Martin Susman, eine Idee zu entwickeln. Die Idee nimmt Gestalt an – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen, der seine Eltern in den Tod führte. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss aus politischen Gründen einen Mordfall auf sich beruhen lassen; "zu den Akten legen" wäre zu viel gesagt, denn die sind unauffindbar. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Thinktank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.
Der österreichische Schriftsteller
Robert Menasse (*1954) studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaften. Als freier Schriftsteller publizierte er eine Anzahl Romane, die ins Niederländische, Englische und Französische übersetzt wurden. In seinem neuen Roman
Die Hauptstadt spannt Robert Menasse einen weiten Bogen zwischen den Zeiten, den Nationen, dem Unausweichlichen und der Ironie des Schicksals, zwischen kleinlicher Bürokratie und großen Gefühlen. Die Satire erhielt 2017 den
Deutschen Buchpreis und wird als "großer europäischer Roman" gefeiert.
Im Goethe-Institut spricht Menasse mit Jeroen van Kan über seinen Roman
Die Hauptstadt und über das Europa, welches er in seinem Bestseller darstellt.
Jeroen van Kan (*1968) ist niederländischer Journalist und Radio-/Fernsehmoderator. Neben seiner Arbeit als Nachrichtensprecher beim
NOS Journaal, präsentiert er die Fernsehsendung
Boeken und ist als Redakteur bei der literarischen Zeitschrift
Tirade tätig. 2017 erschien seine Gedichtsammlung
De wereld onleesbaar und markierte sein Debüt als Dichter.
In Zusammenarbeit mit
De Arbeiderspers, der
Österreichischen Botschaft in Den Haag und dem
Duitsland Instituut Amsterdam.
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