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Moskau
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Installation „Ein Tag früher“ von Michail Tolmatschew in der Moskauer Ausstellung „Die Stadt von morgen“, Neue Tretjakow‑Galerie
Installation „Ein Tag früher“ von Michail Tolmatschew in der Moskauer Ausstellung „Die Stadt von morgen“, Neue Tretjakow‑Galerie | Foto: Alexej Myslizkij

Die Tretjakow-Galerie, Ausstellungsort von Die Stadt von morgen in Moskau, ist selbst ein wichtiger Bau des sowjetischen Modernismus. Deshalb war die Neue Tretjakow-Galerie ein wesentlicher Teil der Ausstellung, die auf viele Lobbys verteilt wurde. Mit Blick auf die Gebäudearchitektur führte der Weg unter anderem durch die Sammlung moderner sowjetischer Kunstwerke, die in der Stadt von morgen geschaffen wurden.

Der lokale Ausstellungsteil, der speziell für Moskau entwickelt worden war, hatte drei Schwerpunkte. Die Hauptthemen bildeten sich um die Sowjetische Stadt und um die sowjetische Architektur in den russischen Regionen, die in der Hauptstadt immer noch zu wenig Beachtung findet. Die Abhandung der regionalen russischen Architektur war ursprünglich in die wichtigen Unterthemen integriert: die zentralen interdisziplinären Forschungs- und Konstruktionsinstitute, die Architektur der sowjetischen Verkehrsinfrastruktur und die Postmoderne von Nowosibirsk. 

Den Moskauer Filmtheatern wurde ein eigenes Kapitel gewidmet. Dieser Teil der Ausstellung präsentierte die Geschichte, die Spezifik der Architektur und die wichtige Funktion dieser Gebäude – vor dem aktuellen Hintergrund, dass anstehende Bauprojekte den Bestand der Kinos gefährden. 

Der zweite wichtige Aspekt der Moskauer Ausstellung präsentierte Darstellungen der sowjetischen Stadt in der zeitgenössischen Kunst. Prominente russische und internationale Künstler*innen zeigten für diese Ausstellung geschaffene Arbeiten und Installationen, die sich aus den unterschiedlichsten Perspektiven mit der „Stadt von morgen“ auseinandersetzen. Darunter waren sowohl historische Projekte wie die Werke von Wadim Kosmatschew und Elena Koneff, die in den 1970er-Jahren selbst an der Entwicklung sowjetischer Städte beteiligt waren, als auch die legendären Papierarchitekturwerke von Juri Awwakumow, in denen Utopie und Realität verschmelzen. Die Malerei von Alena Kirzowa täuschte Details modernistischer Strukturen als geometrische Abstraktion vor. Neben dokumentarischen und biografischen Erzählungen von Tatiana Efrussi, Marina Napruschkina und Anna Jermolajewa wurden filmische Reflektionen von Deymantas Narkewichus und Josef Dabernig gezeigt.

Die Videowand von Olga Tschernyschewa und die Tableaus von Alexandra Paperno setzten sich mit dem Lebensraum der sowjetischen Menschen auseinander, während die neue Audio-Installation von Michail Tolmatschew um die sowjetische Kolonisierung der Tundra zirkulierte. Die eigens für die Ausstellung geschaffenen Installationen von Irina Korina und Dmitri Gutow transformierten Fragmente des Gebäudes der Tretjakow-Galerie am Krimski Wal. Das Interesse dieser namhaften zeitgenössischen Künstler*innen am Thema zeigte erneut, wie präsent und virulent die sowjetische Stadt in der kollektiven Identität der Nachfolgestaaten der UdSSR ist: ihre Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft.

Die Ausstellung in der Tretjakow-Galerie war das Resultat eines langfristigen Forschungsprojekts. Mehr als 300 Meisterwerke und weniger bekannte Architekturdenkmäler Russlands und der ehemaligen Sowjetrepubliken wurden in Form von Fotografien, Modellen, Plänen und Filmfragmenten präsentiert, die aus mehr als siebzig Archiven stammen. 

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