... über die erste Welle des Modernismus in Sibirien
In der dritten Folge des Podcasts sprechen wir mit dem Architekturhistoriker Iwan Atapin, dessen neueste Forschung zahlreiche beachtenswerte Fakten zur Geschichte der sibirischen Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Im Gespräch wird es um den Werdegang der sibirischen Architekturschule gehen. Iwan Atapin wird über Avantgarde-Projekte sibirischer Architekt*innen und Utopist*innen erzählen, Geheimnisse der ersten Kommune-Häuser und sozialistischer Städte ans Licht bringen sowie über Konstruktivismus, Postkonstruktivismus und den Einfluss dieser Stile auf die Anschauungen modernistischer Architekt*innen der folgenden Generationen berichten.
Der Podcast wurde vom Goethe-Institut Nowosibirsk im Rahmen der Vorbereitung auf die sibirische Premiere der Ausstellung „Die Stadt von morgen“ herausgebracht, die das Resultat einer langjährigen Forschung zum sowjetischen architektonischen Modernismus im postsowjetischen Raum ist. 2019 zeigte das Goethe-Institut die Exposition in Minsk, Jerewan und Moskau, und vom 24. November 2020 bis zum 24. Januar 2021 ist sie in Nowosibirsk im Kulturzentrum ZK19 im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland 2020/21 zu sehen. Die Ausstellung umfasst eine große Zeitspanne: vom Konstruktivismus der 1920er-Jahre bis zum sowjetischen Modernismus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und endet mit dem Übergang zur Architektur des Postmodernismus am Anfang der 1990er-Jahre. Der Moderator des Podcasts ist Anton Karmanow, Künstler und Kurator aus Nowosibirsk.
Iwan Atapin
Iwan Atapin ist Historiker und Kunstwissenschaftler. Er absolvierte die historische Fakultät an der Staatlichen Universtität Tomsk und studiert im Master-Studiengang am Institut für Geschichte an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg. Er ist Autor mehrerer wissenschaftlicher Veröffentlichungen, die der Architekturgeschichte von Städten in Westsibirien gewidmet sind und nahm an nationalen russischen und internationalen Konferenzen teil. Schwerpunkte seiner Forschung bilden die Architektur der sowjetischen Avantgarde, die Geschichte von Architekturorganisationen und künstlerische Beziehungen zwischen dem Ural und Sibirien in den Jahren 1923 bis 1930. Iwan Atapin ist Mitarbeiter des Museums „Professorskaja kwartira“ (Die Wohnung eines Professors) (Tomsk) und nimmt an Denkmalschutz-Kampagnen in Nowosibirsk und Tomsk teil.