Aigul Kemelbayeva – kasachische Autorin, geboren 1965 in Semej, studierte Journalistik an der Al-Farabi-Universität in Almaty (1984-1988) und absolvierte das Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau (1989-1994). Sie war als Journalistin und als Redakteurin für zahlreiche kasachische Literaturzeitschriften tätig. Zur Zeit ist sie am Staatlichen Akademischen Drama-Theater „Kalibek Kuanyshbayev“ in Astana tätig, wo sie die Literaturabteilung leitet. Sie ist weiterhin Autorin zahlreiche Prosa-Bände, Dramen und veröffentlichte zahlreiche Literatur-Essays. Dies führte zu ebenfalls zahlreichen Literaturpreisen, darunter auch der staatliche Literaturpreis „Daryn“ (2000). Sie ist Mitglied des kasachischen Schriftstellerverbandes und übersetzt aus dem Russischen ins Kasachische. Ihre eigenen Erzählungen wie auch Prosa wurden ins Russische, Aserbaidschanische und Weißrussische übersetzt. Mit ihrer Familie lebt sie in Astana.
Vom 25.September bis zum 8. Oktober 2016 fand im Rahmen des Regionalprojekts „Literarische Leuchttürme“ die Autorenresidenz statt. Gastautor dieses Treffens war bekannter deutscher Schriftsteller Gert Heidenreich. An der zweiwöchigen Veranstaltung haben auch kasachischen Autoren Aigul Kemelbayeva und Rakymshan Otarbayev teilgenommen.
Bei den Kasachen gibt es ein Sprichwort, das besagt, das Schicksal des Menschen sei allein vom Allah vorbestimmt: „ Wenn der Allmächtige es will, verpasst du nichts, wenn Er es aber nicht will, schaffst du nichts“! Ich bin meinem Schicksal für die Möglichkeit sehr dankbar, dass ich mich nach dem Programm des Goethe-Instituts zwischen dem 15. Mai und dem 15. Juni dieses Jahres einen Monat lang in der deutschen Hauptstadt aufhalten konnte.
Das Schicksal wollte, dass ich mit eigenen Augen den Alexanderplatz, den Zentralplatz von Berlin, an der Kreuzung von mehreren Straßen, sehen konnte. Vor der Reise nach Berlin hatte ich die Möglichkeit, im November 2016 als ein ausländischer Autor ein Eckchen der deutschen Literatur in Almaty zu besuchen. Es ist sehr wichtig, nötige Informationen rechtzeitig zu bekommen.
Herr Lutz Dietrich erzählte uns, dass Gerta Müller es zu ihrer Lebenssache gemacht hatte, ein Emigrationsmuseum zu gründen. So entstand der Fonds „Flucht und Vertreibung“. Die Nachkommen der durch den Faschismus Verfolgten sind für ethnische Deutsche besonders notwendig. Wie das kasachische Staatsprogramm „Heimkehr“ ist es ein Versuch, die Emigrierten ins Land zurückzuholen und sie zu rehabilitieren.