Anna Ryan aus Ungarn überzeugt und gewinnt das Internationale Finale des deutschsprachigen Debattierwettbewerbs in Riga. Die vier besten jungen Debattiertalente des Wettbewerbs aus Mittel- und Osteuropa lieferten sich zum Thema „Sollen alle Mitgliedsstaaten des Europarats jährlich eine Mindestzahl von Flüchtlingen aufnehmen?“ eine spannende Finaldebatte. Beim Internationalen Finale von „Jugend debattiert international“ ging die 18-jährige Anna Ryan aus Ungarn als internationale Siegerin 2015 hervor, dicht gefolgt von František Posolda aus Tschechien auf dem zweiten Platz.
Die vier Finalistinnen und Finalisten hatten sich in der vorangehenden Internationalen Finalwoche zu beweisen und zogen nach den Qualifikationsrunden und dem Halbfinale in das große Finale ein. 24 Minuten hatten sie dann Zeit, die Jury von sich und ihren Argumenten zu überzeugen – im Saal der Lettischen Nationalbibliothek hörten den geübten Debattierenden dabei knapp 400 Menschen zu. Anna sprach sich in der Debatte für eine Mindestzahl von Flüchtlingen aus, František war dagegen.
„Ohne das Team wäre die Debatte nicht so gelungen. Es war eine Teamleistung. Wir haben nicht gegen-, sondern miteinander debattiert, das fand ich toll“, sagte Anna nach dem Finale. Bis zu diesem Moment war es aber ein langer Weg, denn sie und die anderen 15 Teilnehmenden der Finalwoche hatten nicht nur gutes Zuhören und genaue und sachliche Argumentation zu lernen, sondern sich auch bei den Regionalausscheidungen und auf nationaler Ebene zu qualifizieren.
Der Sieg ist aber nicht das Entscheidende bei der Teilnahme, denn „Jugend debattiert international“ will Jugendliche vor allem dazu anregen, sich mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen kritisch auseinanderzusetzen. Beim Debattieren auf Deutsch können sie außerdem ihre Fremdsprachenkenntnisse zum Einsatz bringen und verbessern. „Die Teilnehmer leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen Europas, denn sie sind die Zukunft.“, würdigte Edelgard Bulmahn, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, das Projekt in ihrem Grußwort zum Finale.