Buchstabe ß
Eszett, scharfes S, Buckel-S: Das ß ist eine Eigenheit der deutschen Sprache, ein Überbleibsel aus vergangenen Sprachzeiten. Es entwickelte sich nach einer Lautverschiebung aus den Buchstaben s und z der alten Frakturschrift. Trotz Rechtschreibreformen hat das ß bis heute überlebt und findet sich in vielen deutschen Wörtern, wie zum Beispiel Fleiß, Gefäß, Kloß oder Gruß. Es gibt keine durchgängige Regel, wann ein ß und wann ein ss verwendet wird und doch kann dieser Unterschied für die Wortbedeutung entscheidend sein. Mus, Muss, Muse und Muße beschreiben vier unterschiedliche Dinge. Dabei hat das altmodische Wort Muße nichts mit „müssen“ zu tun – im Gegenteil! Es handelt sich hier um ein schönes, leicht in Vergessenheit geratenes Wort für die freie Zeit, die der Mensch nach eigenem Wunsch nutzen kann. Auf neudeutsch könnte man dazu „chillen“ sagen, auch wenn das die ursprüngliche Bedeutung nicht ganz umfasst.