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Dossier Deutsch unterrichten
Effizientes Lehren und Lernen mit CLIL

Das Bildungskonzept CLIL – Content and Language Integrated Learning – verbindet das Erlernen einer Fremdsprache mit dem Unterricht in anderen Fächer. Wir haben Beate Widlok, die bis 2021 am Goethe-Institut München für das frühe Fremdsprachenlernen und CLIL-Projekte zuständig war, zum Ansatz des CLIL-Konzepts, seiner Anwendung im Unterricht in Deutsch als Fremdsprache und in den verschiedenen Unterrichtsformen befragt.

Robin: Guten Tag, Beate! Danke, dass du dich bereit erklärt hast, mit mir und unseren Zuschauerinnen und Zuschauern über das Thema CLILiG zu sprechen. Ich schlage vor, wir beginnen mit den grundlegenden Fragen. Erzähl uns bitte, was CLIL überhaupt ist und wozu wir diesen Ansatz in der Schule brauchen.

Beate: Guten Tag, Robin! Ich mache das sehr gerne. Ja, also der Begriff CLIL, der klingt ein bisschen komisch. Das ist ein Akronym, das setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von vier Wörtern zusammen: Content and Language Integrated Learning. Und das sagt eigentlich schon alles. Das heißt, der Inhalt und die Sprache werden zusammen in einem Unterricht miteinander verbunden. Man versucht, den Inhalt zu unterrichten und dabei die Fremdsprache zu benutzen.

Robin: Es gibt noch zwei Abkürzungen, die im Zusammenhang mit CLIL oft verwendet werden: FüDaF und DFU. Was bedeuten sie?

Beate: Das sind zwei verschiedene Formen von CLIL, kann man sagen. Fächerübergreifender Unterricht Deutsch als Fremdsprache und DFU, das ist der Deutschsprachige Fachunterricht an deutschen Schulen im Ausland.
Das sind natürlich Konzepte, die für den normalen Deutsch-als-Fremdsprache Lehrer nicht unbedingt immer passen. Also FüDaF vielleicht, Fächerübergreifender Unterricht, da kann ich mir überlegen, ich kann mit einem anderen Lehrer zusammen fächerübergreifend zwei Fächer unterrichten. Aber Deutschsprachiger Fachunterricht? Wir werden halt an deutsche Schulen als muttersprachliche Fachlehrer entsandt, die ihr Fach auf Deutsch unterrichten. Und das ist natürlich eine Idealsituation, die wir im Normalfall nicht leisten können. Wenn so etwas möglich ist, dass man einen Muttersprachler einsetzen kann, der Biologie oder Physik unterrichtet, klar, das ist natürlich ideal. Aber ob der dann in der Lage ist, die sprachlichen Probleme auch wirklich zu erkennen und als Fremdsprachenunterricht zu vermitteln, das ist wieder eine andere Frage. Das weiß man auch nicht so genau.

Robin: Okay. Lass uns besprechen, wie unsere Zuschauerinnen und Zuschauer im Ausland CLIL anwenden können. Stellen wir uns einmal vor, ich habe mich dazu entschlossen, eine Lektion oder ein Projekt im Rahmen dieses Ansatzes durchzuführen. Welche Ziele sollte ich mir als Lehrer oder Lehrerin für meine Schüler und Schülerinnen setzen?

Beate: Es ist immer nicht so ganz einfach sich zu entscheiden, ob ich jetzt die Fremdsprache lerne oder ob ich den Inhalt lerne. Und wenn ich das CLIL-Konzept verwende, dann muss ich mich vorher fragen, was mir wichtiger ist: ob ich die Sprache lernen will oder ob ich vielleicht doch mehr Wert auf den Inhalt, zum Beispiel ein Fach wie Biologie oder Physik, lege.
Und dann muss ich das Ziel, das ich da erreichen will, auch vorher festlegen. Sind das sprachliche, strukturelle, grammatische Ziele oder sind das Lerninhalte, die ich für den Biologieunterricht brauche? Beides zusammen ist schwierig.

Robin: Kann ich es dann selbst entscheiden?

Beate: Ja, das kann ich entscheiden, aber es ist natürlich ein ziemlich großer Aufwand. Also wenn ich überlege, dass ich mit CLIL arbeiten möchte, und ich bin, sagen wir mal, ich bin Deutschlehrerin und ich habe keine Ahnung von Biologie oder von Physik, und ich möchte jetzt gerne Sachfachunterricht mit Biologie unterrichten, dann muss ich mich ja kundig machen. Ich muss überlegen: Verstehe ich die Fachinhalte auch gut genug, dass ich die vermitteln kann, oder brauche ich dafür einen Experten?
Und am besten wäre es, wenn man zwei Lehrer hat, also einen Biologielehrer und einen Deutschlehrer und die beiden sich absprechen und sich genau überlegen, wie so eine Stunde oder zwei Stunden, [also] eine Doppelstunde aussehen könnte. Und dann die Lerninhalte genau durchsprechen und sich auch die Ziele überlegen und sich dann entscheiden, wer der wichtigere Part in der Stunde ist, der Biologielehrer oder der Deutschlehrer.

Robin: Und was wird letztendlich bewertet?

Beate: Das liegt natürlich auch im Ermessen des Lehrers oder der Lehrer, der beiden Lehrkräfte. Also das ist natürlich entscheidend. Also wenn ich das nicht richtig bewerten kann, was gelernt wird, dann wird ein Schulleiter auch nicht sagen, das ist ein gutes Konzept, das können wir in der Schule durchführen. Also man muss sich die Lernziele genau überlegen. Man muss sich mit dem Partner genau absprechen und sich einig sein, dass in beiden Fächern etwas gelernt werden muss und dass man das auch irgendwie feststellen können muss. Also man muss sich genau Tests überlegen, in denen beides, zum Beispiel, feststellbar ist.

Robin: Verstanden. Ab welchem Niveau von Deutschkenntnissen kann man diesen Ansatz anwenden?

Beate: Also ich finde immer, dass man natürlich schon ein bisschen Deutsch können sollte. A2, zum Beispiel, glaube ich, ist notwendig, um einen Sachinhalt auf Deutsch zu erklären. Wenn dann zusätzlich, sagen wir mal, in Biologie Tiernamen oder bestimmte Körperteile als Fachbegriffe mit aufgenommen werden, dann ist das der Sachinhalt, der dann dazukommt. Aber die sprachlichen Strukturen, Nebensätze zum Beispiel oder Fragetechniken oder auch schriftliche Fertigkeiten, mit denen man dann ein Arbeitsblatt ausfüllt, die sollten natürlich auch vorhanden sein.
Die Frage ist dann natürlich auch: „Mit welcher Methode mache ich das?“ Und wenn das ein Deutschlehrer macht, dann finde ich das immer schon ziemlich gut, weil ich glaube, dass diese Deutsch-als-Fremdsprache-Lehrer sehr viele Techniken kennen und sehr genau wissen, wie man Inhalte so vermittelt, dass man die sowohl gut versteht als auch festigt und übt. Bei Fachlehrern liegt der Schwerpunkt meistens auf der Vermittlung des Fachinhalts.
Und da bin ich mir aus eigener Erfahrung von meiner Schulzeit nie so ganz sicher gewesen, habe ich das auch wirklich verstanden? Kann ich das jetzt auch anwenden? Das heißt, da muss es genaue Absprachen geben.

Robin: Worauf sollte man noch achten, wenn man sich darauf vorbereitet? Wie organisiert man den Prozess?

Beate: Das ist auch eine sehr schwierige Frage. Also normalerweise braucht man ja, wenn man sich das logisch überlegt, doppelt so viel Zeit. Man braucht Zeit für den Fachunterricht und Zeit für den Deutschunterricht. Und da muss ja zum Beispiel der Schulleiter bereit sein, auch zwei Lehrer für eine Unterrichtseinheit zu bezahlen. Und auch die Absprachen, die vorab getroffen werden müssen, sind Zeitaufwand, müssen irgendwie finanziert werden. Und es gibt auch bisher, soweit ich das weiß, keine Lehrbücher, die für beides geeignet sind. Also ein Lehrbuch Physik Deutsch für A2 im Fremdsprachenunterricht, es wäre was Ideales, wenn es so was gäbe.
Das muss alles erstellt werden und organisiert werden, und dann wäre es natürlich ideal, wenn man vielleicht zwei Doppelstunden hintereinanderlegt, also zum Beispiel am Montagmorgen vier Stunden Zeit hätte und mit zwei Lehrern vier Stunden unterrichtet und Deutsch und Biologie vier Stunden lang in fachlicher und sprachlicher Hinsicht versucht zu unterrichten. Und dann ist es so, dass die Schüler wahrscheinlich viel Zeit haben zum Experimentieren und zum praktischen Erlernen und dabei die Sprache so als Medium benutzen, so wie man das später auch wirklich im Leben braucht. Und nicht so künstlich, wie das häufig im Fremdsprachenunterricht passiert, sondern man benutzt die Sprache so, wie man sie später auch wirklich braucht. Und das ist der große Vorteil von CLIL.

Robin: Ja, stimmt, das ist wirklich einer der coolsten Aspekte von CLIL. Das erscheint mir für die Schülerinnen und Schüler sehr faszinierend. Denn solche Stunden brechen mit der gewohnten Routine und steigern daher erheblich die Aufmerksamkeit für das Geschehen. Aber wie kann man mit einem solchen Vorschlag auf Kollegen und Kolleginnen zugehen? Wie erklärt man ihnen eigentlich das Wesentliche und die Vorteile einer Zusammenarbeit?

Beate: Es muss natürlich harmonisch sein, man muss sich verstehen. Also man bräuchte eigentlich eine Kollegin oder einen Kollegen, mit dem man ganz gerne zusammenarbeitet und auch vielleicht mal was ausprobiert. Und ich glaube, wenn das noch gar nicht passiert an einer Schule, dann eignet sich am besten vielleicht ein Projektunterricht, zum Beispiel im Sommer ein Sommercamp oder eine Woche, eine Projektwoche, die in der Schule mal eingerichtet wird und wo man dann mal sagt: „So, jetzt probiere ich wirklich mal aus, wie wir das zusammen durchführen könnten.“ Und dann kann man natürlich auch selber als Deutschlehrer zum Beispiel ganz viel aus dem Fach lernen und als Fachlehrer vielleicht auch Methoden lernen, wie man intensiv Inhalte vermittelt. Also das kann sehr viel Spaß machen.
Es gibt aber natürlich auch Lehrer, die nicht so gerne wollen, dass man sich so in die Karten guckt. Das kenne ich auch. Also sich hospitieren in einem Fach wäre auch eine Möglichkeit. Aber es gibt auch Lehrer, die das nicht so gerne haben. Also man muss schon bereit sein, sich in die Karten gucken zu lassen, und auch bereit sein, etwas zu lernen, und ein bisschen mehr an Zeit für Vorbereitung aufwenden.

Robin: Und die Schulleitung? Schließlich müssen wir diese nicht ganz gewöhnliche Geschichte mit der Schulleitung abstimmen, oder? Welche Argumente kann man für CLIL vorbringen?

Beate: Ja, also ich kenne viele Schulleiter, die das komplett ablehnen, aber zum Beispiel in Deutschland gibt es dieses Konzept schon sehr vielfältig, weil in Deutschland die meisten Lehrer zwei Fächer studieren, und es gibt viele Lehrer, die zum Beispiel eine Sprache und ein Sachfach studiert haben und die dann Physik auf Englisch unterrichten können, oder Erdkunde auf Französisch, und dann ist es natürlich für einen Schulleiter ganz leicht, das zu akzeptieren. Das ist ja wunderbar. Man macht halt eine Erdkundestunde, und man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber wenn das nicht der Fall ist – und im Ausland ist das in der Regel nicht der Fall, da studieren Lehrer nicht zwei Fächer, sondern vielleicht nur ein Fach –, dann ist das eine finanzielle Frage. Und dann kann man den Lehrer nur, oder den Leiter, den Schulleiter oder die Schulleiterin, nur damit überzeugen, dass man sagt: „Das ist ein moderner Ansatz. Und der Lernerfolg ist sicher insofern größer, als die Schüler viel motivierter sind, eine Sprache zu lernen, wenn sie das mit einem interessanten Inhalt verbinden können. Und nicht immer nur sagen „Setz dich hin“, „Steh auf“, „Schreib deine Übung“ oder solche Sachen, sondern wenn sie dann vielleicht, sagen wir, wirklich ein konkretes Experiment machen können und das in einer Fremdsprache durchführen können.“ Das überzeugt in der Regel schon. Also muss der Schulleiter vielleicht auch mal hospitieren.

Robin: Beate, eine tolle Idee! Vielen Dank. Es wäre klasse, von einigen lebhaften Erfolgsbeispielen bereits umgesetzter CLIL-Projekte zu erfahren. Hast du ein interessantes Beispiel?

Beate: Ja, ich kenne natürlich viele interessante Beispiele. Wir haben die alle auf der Webseite des Goethe-Instituts gesammelt. Und da gibt es einen Link, da steht „Projekte weltweit“ auf goethe.de/CLIL, „Projekte weltweit“, relativ weit oben. Und da kann man suchen unter Projekten für ein bestimmtes Lernniveau. Ich suche zum Beispiel etwas zu A2, dann kann ich Projekte suchen, anklicken und das Lernniveau, das Schulfach suchen oder auch ein bestimmtes Thema suchen. Und dann findet man zum Beispiel besonders interessante Projekte.
Ich weiß, Kroatien hatte tolle Projekte, Italien hatte tolle Projekte. Aber was vielleicht auch interessant ist, Litauen war für mich immer ein Vorbild, weil Litauen schon sehr früh und auch bis heute viele Schulen mit CLIL-Unterricht regelrecht in den Lehrplan implementiert hat. Also es gibt da Schulen, die seit Jahren mit zwei Lehrern CLIL unterrichten. Und vielleicht kann man dann auch mit denen in Kontakt treten und sich da informieren. Das ist aber auf der Webseite auch zu finden.

Robin: Beate, du hast viel über die Zusammenarbeit mit Fachlehrkräften erzählt. Aber was kann man machen, wenn man nur Deutsch als Fremdsprache studiert hat und keinen Partner für ein CLIL-Projekt unter den Kolleginnen und Kollegen finden kann?  

Beate: Also ich bin selbst Fremdsprachenlehrerin gewesen und war immer sehr schwach in Naturwissenschaften. Ich habe zum Beispiel keinen Physikunterricht und keinen Chemieunterricht gehabt. Das heißt, ich würde mich nicht trauen, Chemie auf Deutsch zu unterrichten. Aber Biologie zum Beispiel hat mich immer sehr interessiert und Erdkunde. Das heißt, da habe ich auch einen Zugang. Ich habe das Gefühl, -das verstehe ich, wenn ich da was lese. Und ich glaube, das ist die Grundvoraussetzung, wenn ich etwas vermitteln will.
Wir haben zum Beispiel, das kennt ihr auch, die Zeitschrift Lingo, die jetzt Lingo Global heißt. Und ich weiß, dass wir zu einer gewissen Zeit die Zeitschrift Lingo macht MINT genannt haben. Und da hatten wir Projekte mit MINT-Fächern. Und da ging es immer um Mathe und Physik und Chemie und Dinge, die ich nicht so gut verstanden habe. Und dann habe ich mal eine Freundin gefragt, die Physiklehrerin ist, und die hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und hat gesagt: „Da sind ja Fehler drin in der Zeitschrift! Das geht ja gar nicht!“ Und dann haben wir diese Expertin hinzugezogen, und sie hat dann immer da drüber geguckt und bestimmte Dinge korrigiert.
Etwas falsch zu vermitteln ist heikel. Aber es gibt auch Fachleute, die sagen, es ist besser, etwas falsch zu vermitteln, als es gar nicht zu vermitteln. Ich finde, man muss die Verantwortung tragen können als Lehrer. Und wenn man sich das zutraut, dann soll man das machen.
Es gibt genug Material, um sich abzusichern, und man kann auch die Schüler einbinden und fragen: „Recherchiert doch mal, guckt doch mal, wie findet ihr das? Fragt doch mal euren Physiklehrer, ist das richtig, was ihr hier macht?“ Und dann fühlt man sich sicher.

Robin: Wow, klasse, danke dir, Beate. Es war sehr lehrreich.

Beate: Ich danke dir auch sehr herzlich, Robin. Es war sehr interessant für mich, und ich hoffe sehr, dass ihr mit diesen Projekten Lehrer ansprechen könnt und dass dieses CLIL-Konzept sich weiter ausweitet. Alles Gute euch!

Empfehlungen für Projekte im Rahmen des CLIL-Ansatzes

Alle im Folgenden vorgestellten Projekte basieren auf den Prinzipien des fachsprachenintegrierten Lernens und können von Lehrkräften eigenständig oder im Tandem mit Lehrkräften anderer Fächer in ihrem Unterricht eingesetzt werden.

Deutsche Digitale Kinderuni 

Die deutsche Digitale Kinderuni wurde 2016 gegründet und zählt inzwischen 40.000 Studierende aus mehr als 100 Ländern. Die Kinderuni richtet sich an Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren. Sie ist bereits in 35 Sprachen verfügbar, sodass auch ein Studienbeginn ohne Deutschkenntnisse möglich ist. Die Kinderuni ist in drei Fachbereiche gegliedert: Natur, Mensch und Technik, mit jeweils 25 Videovorlesungen und Aufgabenstellungen. Alle Vorlesungen basieren auf der beliebten Sendung mit der Maus (Westdeutscher Rundfunk, WDR). Gastgeber*innen und Lehrkräfte der Kinderuniversität sind die Puppe Professor Einstein und Eisensteins Assistentin Sophie Schlau. Sie bitten aber auch immer wieder Christoph Biemann, den bekannten Moderator der Sendung mit der Maus, um Hilfe. Die Themen sind vielfältig und handeln zum Beispiel davon, warum eine Muschel Geräusche macht oder wie Luftballons entstehen. Eine der Spielregeln besteht darin, dass die Kinder beim Betrachten des Videos die deutschen Wörter, die auf den Bildschirm fliegen, auffangen sollen. Auf diese Weise lernen sie wichtige Vokabeln, auf die sie später in den Aufgaben stoßen werden. 

Deutsche Digitale JuniorUni 

Die deutsche Digitale JuniorUni wurde 2018 für Jugendliche im Alter zwischen zwölf und vierzehn Jahren gegründet. Die JuniorUni widmet sich naturwissenschaftlichen Themen rund um die sogenannten MINT-Fächer (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Insgesamt gibt es fünf Fachbereiche: Robotik, Raumfahrt, Technik, Naturwissenschaften und Energie. Jeder Fachbereich enthält zwischen vier und sechs Videos aus der Sendung mit der Maus (Westdeutscher Rundfunk, WDR). Die Themen sind jedoch altersgerecht ausgewählt und handeln zum Beispiel davon, wie 360-Grad-Videos gedreht werden, von Experimenten im Weltraum oder vom Recycling von Handys. Die Protagonist*innen sind die Drohne Jovo und die jungen Wissenschaftler*innen Tessa, Florian und Mira.

Deutsche Digitale ProfiUni

Die deutsche Digitale ProfiUni wurde im Jahr 2021 für alle ab dem Alter von vierzehn Jahren eröffnet, die sich für das Thema „Berufswahl“ interessieren. Die ProfiUni widmet sich den Berufen und ist in vier Fakultäten unterteilt: Versorgung und Infrastruktur, Industrie und Wirtschaft, Medizin und Gesundheit sowie Kreative Berufe. In den ersten beiden Fachbereichen werden 360-Grad-Videos der Berufe-Website Dein erster Tag eingesetzt. Das bedeutet, dass Sie während des Profiuni (goethe.de)Videos die Kamera steuern und sehen können, was um die Personen herum passiert. Diese Videos zeigen einen Tag im Leben eines Auszubildenden in einem deutschen Unternehmen, sodass Sie nicht nur erfahren, wie der Arbeitsplatz und die Technik dort aussehen, sondern auch die ersten Schritte ins Berufsleben. Die Fachbereiche der medizinischen und kreativen Berufe basieren auf eigens für die ProfiUni aufgezeichneten Podcasts mit der renommierten Radiomoderatorin Silke Super aus Berlin. Silke hat mit verschiedenen Berufsgruppen gesprochen und die beliebtesten Fragen gestellt, zum Beispiel, wie der typische Arbeitstag aussieht. 

Die Digitalen Universitäten: Interface

Jede der drei Onlineuniversitäten (Digitale Kinderuni, Digitale JuniorUni, Digitale ProfiUni) verfügt über eine eigene digitale Lern-Plattform, auf der in Eigenregie studiert werden kann. Der Zugang zu den Plattformen ist kostenlos. Es stehen verschiedene Fachbereiche zur Verfügung, die Vorlesungen mit interaktiven Elementen und dazugehörige Aufgaben enthalten. Durch das korrekte Lösen der Aufgaben sammeln die Nutzer*innen Belohnungen und können sich am Ende ein Zertifikat über den erfolgreichen Abschluss des Fachbereichs ausstellen lassen. Zu allen Projekten werden auch didaktische Materialien für Deutschlehrkräfte angeboten. Damit können die digitalen Universitätsmaterialien in der Schule im Deutschunterricht eingesetzt werden. Alle Projekte verfügen über drei Zugangsarten: Beim Schüler*innen-Zugang werden weitere Aufgaben erst geöffnet, sobald die ersten Aufgaben abgeschlossen sind. Beim Lehrkräfte-Zugang können alle Aufgaben auf einmal geöffnet werden, zudem befinden sich hier Arbeitsblätter und Unterrichtspläne für jede Lektion. Mit dem Eltern-Zugang können Sie die Fortschritte Ihres Kindes verfolgen, ohne dessen persönliche Zugangsdaten zu verwenden. 

Lingo Global / Lingo MINT / Lingo Kids

Lingo ist sowohl eine digitale Plattform als auch eine Zeitschrift für Deutschlernende aus dem Verlag Eduversum in Kooperation mit dem Goethe-Institut, die in drei Ausgaben erhältlich ist: Lingo Global, Lingo MINT und Lingo Kids. 
Lingo Kids ist für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren geeignet und bietet unter anderem zahlreiche Anleitungen für Bastelarbeiten und Do-it-yourself-Experimente. Lingo MINT ist ein vierteljährlich erscheinendes, zwölfseitiges Magazin mit deutschsprachigem Material für den Unterricht in Physik, Mathematik und Naturwissenschaften für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren. Lingo Global richtet sich an Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Dieses Magazin und Portal ist den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung gewidmet. Die Website bietet Materialien zum Herunterladen und einen separaten Bereich für Lehrkräfte, in dem Sie Tipps und weitere Unterrichtsideen finden können.

Coding mit dem Calliope mini und Open Roberta 

Die deutsche digitale Universität JuniorUni bietet auch das außerschulische Programm „Programmieren auf Deutsch mit dem Calliope-mini-Mikrocontroller“ für Schüler*innen ab der 6.Klasse an. In diesem Fall hilft die deutsche Sprache dabei, eine sehr wichtige Fähigkeit für die moderne Zeit zu erwerben: das Programmieren. In diesem Kurs lernen die Schüler*innen, die Grundprinzipien der Programmierung zu verstehen und erlernen Algorithmen der Programmierung des Mikrocontrollers Calliope mini – auf der Grundlage der grafischen Sprache Nepo in der offenen Softwareumgebung Open Roberta Lab. Für Lehrkräfte wurden sehr ausführliche Anleitungen erstellt, sodass auch diejenigen, die noch nie selbst programmiert haben, in der Lage sein werden, diese Fähigkeit gemeinsam mit ihren Schüler*innen zu verstehen und zu erlernen. Beispieldokumente sind ebenfalls öffentlich zugänglich, das komplette Paket ist nach Registrierung auf MeinGoethe.de erhältlich. Die Mikrocontroller können auch bei den regionalen Koordinator*innen dieses Projekts bestellt werden. 

Deutsch und Fußball

„Deutsch und Fußball“ ist ein extracurricularer Kurs für die Klassen 6 bis 7, der 34 Stunden umfasst. Nach Abschluss des Kurses sind die Schüler*innen in der Lage, Fußballspiele auf Deutsch zu kommentieren, die Taktik des Fußballspiels zu verstehen, die Gründe für Erfolge und Misserfolge im Turnier zu analysieren und zu benennen sowie ihre Ideen zur Verbesserung der Leistung der Spieler*innen einzubringen. Alle Materialien sind auf der Website öffentlich zugänglich, einschließlich des Programms, der Arbeitsblätter und der Lehrmaterialien.

Deutsch für kleine Entdecker –Talent Lab 

„Deutsch für kleine Entdecker – Talent Lab“ ist ein Programm für die 4.Klasse, bei dem sich die Schüler*innen zu einem Experimentierklub zusammenschließen. Jedes Klubtreffen konzentriert sich auf ein Experiment, zum Beispiel mit Wasser, Luft, Licht oder Eiern. Nachdem sie ein verblüffendes Phänomen beobachtet haben, starten die Klubmitglieder ihre eigene Reihe von Experimenten und Beobachtungen, erkennen Muster und versuchen, die Frage „Wie funktioniert das?“ zu beantworten. Auf spielerische Weise lernen die Schüler*innen dabei etwas über die Phänomene in ihrer Umgebung. Dieser Kurs wird mit einer Übersicht, mit Arbeitsblättern und detaillierten Anweisungen für die Lehrkraft geliefert. 
 

autorin

Diana Morinowa
Expertin für Projekte im Bildungsbereich

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