Klartext meint den unverschlüsselten Teil einer Botschaft, also den Teil, der für alle lesbar und – idealerweise – verständlich ist. Was aber ist von Ankündigungen zu halten wie „Jetzt kommt Klartext“? Gibt nicht derjenige, der so den Eindruck erwecken will, nun besonders offen und ehrlich zu sein, gleichzeitig zu, dass er das vorher nicht war?
Umgekehrt unterstellt die Forderung an die Politik und die Medien, „nun aber mal Klartext“ zu sprechen, dass der Öffentlichkeit Informationen vorenthalten werden. Selbst, wenn es sich dabei mitunter „nur“ um eine Parole im politischen Diskurs handelt: Hier wird ein Vertrauensverlust in die Berichterstattung formuliert – und geschürt. Es scheint immer schwieriger, Fakten von „alternativen Fakten“, News von „Fake News“, Wahrheit und Lüge voneinander zu unterscheiden. Und Klartext vom Text? Es gibt Akteure, denen es genau darum geht, uns derart zu verunsichern.
Die gute Nachricht ist: Ein aufmerksamer, unaufgeregter und kritischer Medienkonsum hilft. Wer die Mechanismen medialer Manipulation und Desinformation versteht und erkennt, minimiert das Risiko, sich betrügen zu lassen. Das ist das Ziel von #Klartexte.