AU COEUR DE LA LITTÉRATURE
Ein Essay für die Wiedergeburt Afrikas

Thierno Niang
Foto (Ausschnitt) : Stéphanie Nikolaïdis

In « Assumons notre temps, ma génération rêve africain » hebt Thierno Niang  die Probleme hervor, die ein Hindernis für die Entwicklung Afrikas darstellen und schlägt Lösungen vor, die den Kontinent aus dieser Sackgasse befreien sollen.  
 

Gleich zu Beginn seines Essays schreibt Thierno Niang, dass „es für den Kontinent grundsätzlich ist, dass die Afrikaner sich auf allen Gebieten, sei es wirtschaftlich, sozial und politisch sehr anstrengen müssen, damit sie danach streben können, zum Konzert der Großmächte zu gehören, der keine Schwäche duldet“. Mit Bitterkeit rief Niang sowohl die Sklaverei als auch die Kolonisierung Afrikas „negative Folge der Berliner Konferenz“, die Afrika „zu einem zersplitterten, aufgeteilten Kontinent mit hin- und hergerissenen rivalisierenden Nationen machte“ in Erinnerung. Er fordert die Afrikaner auf, „die imperialistisch-fatalistischen Ketten, die sie seit Jahrzehnten daran verhindern, sich zu entwickeln, zu sprengen“.   
      
Im zweiten Teil seines Essays schlägt der Autor Lösungen für die aufgeworfenen Fragen  vor und fasst seine Methode in folgender Frage zusammen: „Sollte die  Herausforderung nicht bedeuten, dass wir unsere Kultur aufwerten, dass wir uns bis an die Zähne mit Wissen bewaffnen und wirksame politische Strategien umsetzen?“.  
Zuerst erwähnt er also, was er „einen kulturellen Ausgangspunkt“ nennt, mit dem Wunsch, dass „die Afrikaner von Kairo bis zum Kap, von Dakar bis Nairobi ihre Aktionen verbreiten, ihre Truppen verstärken(…), dass sie sich mit einer eindrucksvollen Ausrüstung bewaffnen, das heißt  schlicht und einfach Empathie, die patriotischen Gefühle, und dass sie einen Kreuzzug starten, um die Probleme, die ein Hindernis zum Frieden darstellen, zu lösen, indem sie sich auf der eigentlichen Grundlage, die sie verbindet, stützen. Darüber hinaus ihrer falschen Verschiedenheiten ist letztere der Zement, der konsolidiert werden muss“. Er fügt hinzu, dass „wir uns alle mit dem Saft desselben Stammbaumes ernähren und jedes frühzeitige Abstillen unserem Todesurteil entsprechen würde. Was muss man unter Saft verstehen?  Es gibt einen Begriff, der ihn leicht bezeichnet: Kultur ». Denn, Niangs Meinung nach kann man der Zukunft gelassen entgegensehen, wenn die Grundlagen für diese kulturelle Identität solide sind.    

Nachdem er « Kultur als Ausgangspunkt“ genannt hat, nimmt Thierno Niang Bezug auf den Begriff Bildung, der seiner Auffassung nach „die Kultur verbreitet“ und der „eine Lebensfrage ist, mit der man sich auseinandersetzen muss. Andernfalls werden wir nach dem Traum der Entwicklung noch lange sehnen und weiterhin bestehen dank einer Entwicklungshilfe, die eine ideologische  und kulturelle Belagerung bedeuten würde “ Seiner Ansicht nach „in einer Welt, wo Wissen das A und O ist,  müssen wir zu allem bereit sein und dies setzt voraus, dass unsere Jugendlichen eine Ausbildung machen, die sich auf alle Bereiche bezieht, die zur Entwicklung führen können“. Indem er an diese Millionen junge Afrikaner appellierte, sich patriotische Gedanken gewissenhaft anzueignen“, will der Autor auch erklären, dass Bildung beim Kampf gegen Terrorismus eine wesentliche Rolle ebenfalls spielen kann.

Die dritte Lösung, die er verteidigt, ist die Entstehung einer neuen « politischen Führung“. Er schlägt vor, „dass wir unsere Art, Politik zu betreiben, ändern, indem wir authentische Führungspersönlichkeiten, engagierte Politiker wählen“. Damit das realisierbar wird, „ist es notwendig, dass wir uns vom Wichtigtuerei-Verhalten einer habgierigen Rasse loswerden, die unsere Ressourcen missbrauchen“. Und er fügt hinzu: „Wir verlangen engagierte Politiker, die aus der Quelle des bürgerschaftlichen Engagements, sogar des Chauvinismus schöpfen, die über die Unterschiede aller Art hinausgehen, die Hindernisse beseitigen, das Kommando übernehmen und die Debatte auf Ideenaustausch, auf das Wissen lenken, indem sie die Wünsche der Bevölkerung erfüllen (…). In den nächsten Jahrzehnten sollte auf dem Kontinent Politik im etymologischen Sinne des Wortes (die Angelegenheiten des Staates) betrieben werden.“