Au Coeur de la Littérature
Moustapha Diallo: Visionäre Afrikas

Moustapha Diallo
Foto (Ausschnitt): Stéphanie Nikolaidis

Am 29. April fand im Saal Weimar ein spezielles "Au coeur de la litterature" statt. Was dem Treffen einen besonderen Charakter verlieh, war nicht nur die große Anzahl der Teilnehmer, sondern auch weil das Werk des Tages auf Deutsch geschrieben ist. Das Buch, das ein Portrait von 42 wichtigen Figuren der afrikanischen Geschichte macht, beinhaltet über 300 Seiten. Die Portraits sind von Autoren aus dem Kontinent und dem Diaspora geschrieben.

Vor der Eröffnung der Debatte, performte der Slamer Kemit einen Slamtext, der eine kurze Zusammenfassung des Werks des Tages macht. Dann ergriff Frau Fatou Yelly Faye Wardini das Wort. Sie begann ihre Rede, bequem sitzend neben den jungen und hervorragenden Moderatoren Binta Ndiaye und Oumar Ndiaye, Stellvertreter von den dienstlich verhinderten Michael Jeismann und Bouya Fall, mit einer Widmung zugunsten ihres Vaters und der Opfer des Schiffes Le Joola: „ Sie flohen vorm Krieg und nahmen Le Joola“. Sie betonte, dass die Suche nach Frieden das Hauptthema ihrer Gedichte ist und fügte hinzu: „Durch Handeln und literarisches Schaffen muss man ablehnen, ohne Erlebnis zu leben. Man muss um etwas kämpfen, seit meiner Kindheit schreibe ich als engagierte Autorin“.

Die Schriftstellerin erklärt, dass ihr Vater von seiner Tante, die in der Casamance lebte, erzogen wurde und dass sie von dem Konflikt, der in dieser Region Senegals seit Jahrzehnten andauert, sehr empört ist. Im Jahre 1982 fing sie an, das Gedicht „Casamance“ zu schreiben, aber wegen der ständigen Unruhen in der Region hat sie es nie wirklich geschafft, es fertig zu schreiben: „Wieviel Zeit wird man brauchen, um die Region Casamance frei von Minen zu machen?“.

Danach lass die Autorin einige Stellen aus ihrer Gedichtsammlung melodisch vor, bevor es zu einer Videoausstrahlung auf einer großen Leinwand kam. Mit dem Video stellte sie eines ihrer Gedichte auf Wolof dar. Ihr erstes Gedicht „les plumes“, das sie ihrem Bruder widmete, der zur selben Zeit wie ihr Valter starb, hat sie als sie 16 war geschrieben.

Nach diesen verschiedenen Etappen durfte das Publikum an der Veranstaltung aktiv teilnehmen. Dr. Aboki-Koudjo, der im Mai 2014 am Goethe-Institut sein Werk Cedotode ou lʼenfance brisée selbst vorgestellt hat, meldete sich als erster zu Wort. Er gratulierte der Autorin für die schöne Präsentation. Der Oberst Moumar Guèye, der Fatou Yelly seit sie 10 war, kennt, gratulierte mit diesen Worten: „Mach weiter so. Bleib deiner Linie treu, indem du uns eine universelle, nützliche und mit Liebe geprägte Poesie präsentiert“. In der Folge ergriff die Frau mit dem ewig warmen Lächeln Andrée-Marie Diagne-Bonané das Wort um ihre ehemalige Schülerin zu gratulieren. Frau Fatou Yelly wurde ebenfalls von vielen ihrer Schüler gratuliert, die alle der Reihe nach mit dem Herzen gesprochen haben. Der Schriftsteller Pape Ibnu Sarr, Verfasser des Klappentextes, meldete sich als letzter zu Wort. Die Autorin ergriff erneut das Wort und sagte: „Im Leben muss man Wahlen treffen. Meine einzige Wahl besteht nicht nur darin, dass Frieden herrscht, sondern auch, dass ich mich um die Jugendliche kümmere. Mein Ziel ist es, Jugendliche mein Wissen weiterzugeben und mit ihnen an die Diktion zu arbeiten“. Um das Nützliche mit den Silben zu verbinden, endete das literarische Treffen mit einer Performance des Slamers Kemit.

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