AU COEUR DE LA LITTÉRATURE
Mauvaise pente, eine Autorin in Freilauf

Amina Seck
Foto (Ausscnitt): Ina Makosi

In einem Roman, der im Endeffekt den Akzent vor allem auf die Stellung der Frau legt, stellt Amina Seck die Befreiung ihrer Komplexen mit den Glauben und Praktiken in der Gesellschaft, in der sie lebt, gegenüber.
 

Dass Mauvaise pente so angenehm zu lesen ist, hängt damit zusammen dass, der Roman seiner ganzen Schönheit der guten Beherrschung der Kunst der Beschreibung seitens der senegalesischen Autorin verdankt.

Amina Secks Roman, der im November 2017 vom Verlag Diaspora Académie herausgegeben wurde, erzählt die Geschichte einer Frau, die gegen sich selbst und gegen ihre eigene Welt kämpft.

Die Romanschriftstellerin erzählt uns die Geschichte ihres Werkes durch das Tagebuch der Heldin Alimatou Ly, einer Frau von 46 Jahren, die auf ihre Erinnerungen zurückblickt, die enthüllen, dass sie vor 28 Jahren ihre Jungfräulichkeit verlor oder besser gesagt, dem Freund ihrer besten Freundin Fama namens Amadou schenkte.

Eine Schändlichkeit, die schwere Auswirkungen für den Rest ihres Lebens mit sowohl plötzlich neu auftretenden Entwicklungen als auch Rückschlägen auslösen wird: ein Kind, das eingetauscht wurde und das für totgeboren erklärt wurde, eine Hochzeit, die am Tag der Feier aufgehoben wurde, die Beschuldigung an den Tod ihrer Mutter… Kurz gesagt, empfehlenswert!  

Stil und Interesse des Romans

Auch wenn die Autorin der Meinung nicht vertritt, dass ihr Roman als total feministisch eingestuft wird, macht Mauvaise pente durch und durch auf die Stellung der Frau in der senegalesischen Gesellschaft aufmerksam.    
Amina Seck schlägt Alarm.

Von Anfang bis Ende ist der Roman spannend; was in dieser Übung nicht im Voraus gewonnen ist. Er beruht vollkommen auf der Vision Alains, der folgende Ansicht vertritt: „Die ganze Kunst des Romans zielt zweifellos darauf ab, uns aus der Ungeduld zu ziehen und uns ein Vergnügen des Wartens zu komponieren, das sich nicht abnutzt“. „Durch diese Vorsichtsmaßnahme ist ein echter Roman immer zu kurz“, fügt der französische Philosoph hinzu. Man muss feststellen, dass dieses Mauvaise pente nur auf 165 Seiten geschrieben ist.

In diesem Roman erweist sich die Autorin als eine Schriftstellerin, die frei von Komplexen ist und die ihre Kunst der Beschreibung und ihre Fähigkeit allwissende und interne Erzählung aufeinander folgen zu lassen zur Schau stellt.

Es ist offensichtlich, dass das Buch unsere Erwartungen erfüllt, indem es gewisse gesellschaftliche Phänomene behandelt, die in der senegalesischen Gesellschaft festzustellen sind, wie z.B.: dass es einigen Menschen schwer fällt, islamisch-christliche Ehen zu akzeptieren, die Abtreibung, die Religion, worüber die Autorin folgendes schreibt: „Oft werden Menschen mit Autorität Glauben auferlegt. Die Entscheidung über die Wahl des Glaubens, der uns mit Gott verbindet, trifft man selten freiwillig. Man hat muslimische oder christliche Eltern und weil man ihnen folgt, bekennt man sich automatisch zu derer Religion". 

Auf ihre Weise gibt Amina Seck Senf dazu, indem sie durch dieses Werk, das – sofern man daran glauben will – die Wichtigkeit der Schrift als Therapie, die Heilung durch die Schrift, die Macht der Schrift unterstreicht.     
 

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