Au Coeur de la Littérature
Eine Reflexion über das Afrika von morgen

Hamidou Anne
©Stéphanie Nikolaïdis

« Panser l’Afrique qui vient ou Penser l’Afrique qui vient » (Das kommende Afrika zu vereinen oder über das zukünftige Afrika nachzudenken) ist der Titel eines von Hamidou Anne verfassten Essays. Auf dem Buchcover wird das Wortspiel bewusst durch die Unschärfe der beiden Buchstaben „a“ und „e“ hervorgehoben.

Der 1983 in Dakar geborene Autor ist ehemaliger Student der National Schools of Administration (ENA) im Senegal und in Frankreich. Am Rande der Vorbereitung seiner Diplomarbeit in Politikwissenschaft an der Universität Gaston Berger de Saint Louis veröffentlichte er diesen Aufsatz, welches zugleich sein erstes Buch war.

Hamidou Anne, der auch als Provokateur bekannt ist, stellt sich im ersten Kapitel des Buches vor. Zuerst dekonstruiert er die Idee, dass in der ''Jugend'' des afrikanischen Kontinents ein ''Potential'' steckt. Diese Vorstellung lehnt er ab. Für Hamidou bedeutet Klarheit, „sich vom Optimismus oder Pessimismus zu lösen und den Kontinent so in seiner jetzigen Form abzubilden".

Hamidou spricht vom Kontinent wie er ist und widmet ihm den Anschein einer „tyrannischen Liebe". „Eine tyrannische Liebe" ist daher der Titel des ersten Abschnittes dieses 95-seitigen Aufsatzes, der in sieben Kapitel unterteilt ist, darunter eines mit Danksagungen.

Um Fehlinterpretationen seines Werks zu vermeiden, warnt Herr Anne, dass seine Arbeit einen widerstandsfähigen und weit auslegbaren Charakter hat. Es ist eine parteiische Erzählung, übertrieben, virulent und kalkulierend.

Für ihn ist "afrikanische Jugend“ ein Deckmantel.  Sie „tanzt zwischen Terrorismus und Einwanderung: eine kriminelle Verzweiflung". Und wie sieht es mit den neuen Möglichkeiten aus, die die Informations- und Kommunikationstechnologien und das Unternehmertum als Allheilmittel für die afrikanische Jugend bieten? Ohne Vorankündigung erklärt er: « Smarts, Accusés, Levez – vous ! » Mit dem Begriff „Smarts“ nimmt Hamidou Bezug auf den Ausdruck von Jacques Parizeau, Premierminister von Quebec 1994 - 1996. Er bezieht sich auf die privilegierte Jugend Afrikas, die der Politik den Rücken kehrt, während Hamidou Anne sagt, dass alles getan werden muss, um die Politik zu fördern. Das steht im Einklang mit dem Text, den er in dem Sammelbuch „Politisez-vous“ verfasst hat.

Hamidou Annes Beitrag mit dem Titel „La politique pour inaugurer de nouvelles utopies“ gibt zunächst einen Überblick über die politische Krise im Senegal, bevor er zur Repolitisierung der Gesellschaft aufruft. Das Scheitern des Vertrauenspaktes zwischen Herrschern und Volk sowie die Entwaffnung der öffentlichen Gewalt durch „Neokolonialismus, Neoliberalismus und den Verlust der Glaubwürdigkeit der politischen Stimme" scheinen die Hauptfaktoren zu sein, die zu einer wachsenden Politikverdrossenheit der Bürger und der Entfremdung des politischen Handelns führen. Deshalb fordert der Autor eine Stärkung der öffentlichen Macht in ihren symbolischen und praktischen Dimensionen, um neuen demokratischen Einfluss zu erreichen. In dieser Hinsicht besteht die Gefahr, dass der „verschuldete Rückzug aus dem politischen Bereich" eine „Sackgasse für den Fortschritt der politischen Gesellschaft darstellt"[1].

Das Kapitel „Auf dem Weg in die Zukunft" schließt diesen innerhalb von zwei Wochen angefertigten Aufsatz ab. Hamidou Anne sagte, dass „wir den Kontinent heilen müssen. Man muss ihn miteinander verbinden, aber ich verknüpfe nicht den Kontinent, nicht die öffentliche Politik ohne Bodenhaftung und ohne Reflexion, geschweige denn das Wortspiel zwischen panser und penser“.[2]

Eine ziemlich komplexe Erklärung, die sich vom Inhalt des Buches unterscheidet, welches in einem Zug gelesen werden kann, so bewegend und ehrlich ist es geschrieben. Es gibt keine Allheilmittel oder Wunderlösungen. Es erinnert uns lediglich vielmehr an die dringende Notwendigkeit, dass sich die Afrikaner wieder stärker untereinander vernetzen müssen, um im Weltkonzert der Großmächte mitspielen zu können.

[1] In Politisez vous!, de El Hadj Cheikh Diop https://www.seneplus.com/opinions/politisez-vous

[2] In der Präsentation seines Buches Panser l'Afrique qui vient! Will Hamidou Anne, dass wir die Krankheiten von Mame Fatou Kébés Afrika heilen.
https://www.lequotidien.sn/presentation-de-son-livre-panser-lafrique-qui-vient-hamidou-anne-veut-quon-soigne-les-maux-de-lafrique/
 
 

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