Kulturtag der Deutschclubs
Die deutsche Sprache lebt…
Im Senegal existiert eine Vielzahl an Deutschclubs, die das ganze Jahr über, aber vor allem wie zurzeit gegen Schuljahresende, unterschiedliche Aktivitäten planen und durchführen.
Exkursionen ans Goethe-Institut, gemeinsame Lektüre deutscher Bücher, Pflege des vom Deutschclub angelegten Schulgartens, Quizrunden und Vortragsabende sind nur einige Beispiele, die deutlich erkennen lassen: die SchülerInnen und LehrerInnen haben große Freude am gemeinsamen Lernen und am Miteinander rund um die deutsche Sprache. Und deswegen treffen sie sich!
So fand auch in diesem Jahr, am 13. Mai, unter der Leitung des Deutschlehrers Moussa Kane der diesjährige Kulturtag der Deutschclubs der „Petite Côte“ in Nguékokh statt. Das war eine Initiative der Fachkonferenz Deutsch, Region Thiès. Mitglieder aus den Vereinen von Joal-Fadiouth, Palmarin-Facao, Mbodiène, Mbour trafen aufeinander, um ihren Wissensstand zu präsentieren und die Bedeutung der deutschen Sprache für sie zum Ausdruck zu bringen. In selbst geschriebenen Reden und Sketchen, bei Wissensduellen, beim Vortrag deutscher Lieder, bei Tanzvorführungen und beim gemeinsamen Singen der beiden Nationalhymnen wurde deutlich, wie präsent das Deutsche im Alltag an senegalesischen Schulen ist. Wie motiviert die vielen Deutschlehrer sich ganz selbstverständlich außerhalb der Unterrichtsstunden für ihre Schüler engagieren, wie die Lernenden tagein tagaus zusätzliche Aufgaben freiwillig übernehmen und dabei nicht nur die deutsche Sprache anwenden und in Kontakt mit der deutschen Kultur treten, sondern auch Verantwortung und Eigeninitiative im Teamwork beweisen!
Gerade die Gemeinschaft zwischen den Lernenden und Lehrenden an einer Schule, aber auch zwischen den senegalesischen Schulen trägt dazu bei, eine Plattform für den Austausch rund um den Deutschunterricht zu schaffen. Stolz werden die Ergebnisse aus Unterricht und Clubtreffen präsentiert, die Schüler unterhalten sich in Tandems über die Schwierigkeiten beim Lernen der deutschen Sprache und versuchen sich gegenseitig zu helfen, die Lehrer tauschen sich über ihre Erfahrungen im Unterricht aus. Dennoch bleibt genügend Zeit, gemeinsam Sport zu treiben, zu kochen oder auch einfach nur zusammenzusitzen und unbeschwerte Momente zu genießen. Jeder spricht mit jedem! Und langsam bildet sich Stück für Stück ein Deutsch-Netzwerk im Senegal!
Ein kleiner Teil dieses Netzwerkes stellen beispielsweise die Deutsch-Clubs vom Lycée in Toubacouta und dem Lycée Valdiodio Ndiaye in Kaolack dar. Im jährlichen Abstand treffen sie sich, in diesem Jahr fand ein gemeinsames Wochenende am 20. und 21. Mai mit großem Erfolg statt. Circa 30 Schüler reisten mit ihren Lehrern Djibril Thiam und Mbéry Faye aus Kaolack zum Deutschclub nach Toubacouta, wo sie von der dortigen Deutschlehrerin Céline Diouf und den Deutschlernenden mit großer Freude empfangen wurden. Gemeinsam zwei Tage zu verbringen, die Tandempartner wiederzutreffen, sich gegenseitig Geschenke mitbringen – das stärkt und motiviert für den kommenden Schuljahresabschluss und die anstehenden Prüfungen.
Wolof, Deutsch, Serer, Französisch – alles konnte man in einer bunten Mischung an diesem unvergesslichen Wochenende in Toubacouta bzw. auf der im Siné-Saloum-Delta gelegenen Insel Sipo hören! Schüler, Lehrer, Kinder, die Expertin für Unterricht des Goethe-Instituts – jede(r) in seiner Art unterschiedlich, dennoch haben alle mindestens eine Gemeinsamkeit! Ganz einfach: Deutsch verbindet… und darf als Schulfach nicht abgeschafft werden! Auf keinen Fall im „deutsch-lebendigen“ Senegal!