Der deutsche Friedhof von Lomé

Der deutsche Friedhof von Lomé
Der deutsche Friedhof von Lomé | © Goethe-Institut / Do Kokou

Der deutsche Friedhof von Lomé wurde 1893 errichtet. Das älteste Grab, das dorthin verlegt wurde, existierte jedoch bereits 1889. 1902 legte August Köhler, Gouverneur in Lomé von 1898-1902, gesetzlich fest, dass von nun an alle Verwaltungsangestellten vor Ort beerdigt werden sollten. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die ausufernden Kosten einzudämmen und  die Dauer der Rückführung der Leichen zu umgehen.

Gouverneur selbst war, dessen Leiche als erste nach dem neuen Gesetz behandelt wurde, als er einige Monate später an einem Herzinfarkt starb. Er wurde auf dem Friedhof von Lomé beerdigt.

Der Friedhof war in drei Zonen aufgeteilt, die jeweils von der katholischen und protestantischen Mission sowie von der Kolonialverwaltung genutzt wurden. Der Teil, den die katholische Mission nutzte, war auch Eigentum derselben, während der Teil für die Verwaltungsangestellten ein Geschenk vom lokalen Machthaber Adjallé aus Amoutivé war, der alle seine Grundstücke westlich und nördlich der Hauptstraße (Zechstraße, heute Avenue de la Libération) hatte abtreten müssen. Der deutschen Gesetzlage zufolge, durfte die protestantische Mission den Friedhof zwar nutzen, nicht jedoch besitzen. Zur linken des Haupteingangs wurden die europäischen Missionare beigesetzt und auf der rechten Seite europäische Zivilisten. Seit der Kolonialzeit wurden hier etwa 40 Gräber ausgehoben. Missionare, Händler und Verwaltungsbeamte, die im Verwaltungsbezirk Lomé starben, wurden hier beerdigt.

Die Grabinschriften belegen, dass die Mehrzahl der Deutschen sehr jung gestorben ist. Vor allem die, die schnell Karriere machen wollten, gingen in die Kolonien. Während der französischen Kolonialzeit wurden auf dem Friedhof auch togoische Pastoren wie Andreas Aku und Robert Baeta beerdigt. Man findet auf dem Friedhof heute also nicht nur deutsche, sondern auch togoische Gräber. Die Mandelbäume, die ursprünglich aus Indien stammen und 1905 gepflanzt wurden, spenden dem Friedhof Schatten.

Standortinformationen

Der deutsche Friedhof von Lomé liegt in östlicher Richtung, nicht weit entfernt vom Strand, an der Verlängerung der rue Tokmake (während der Kolonialzeit: Bremer Straße) und ist von einer vier Meter hohen Betonsteinmauer umgeben. Der Haupteingang zeigt zur Küste. 

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