Die katholische Handwerkerschule von Lomé
Die Handwerkerschule wurde 1897 in Adjido (Aného) eröffnet. Vollends fertiggestellt wurde sie 1912 oder 1913. Zu Beginn konnte sie nicht vollständig als Schule genutzt werden, da die einheimische handwerkliche Arbeitskraft zunächst für den Bau von Kirchen und Schulen gebraucht wurde. Die fünf Ordensbrüder, die die Schule leiteten, zogen also von Stelle zu Stelle und bildeten die Einheimischen direkt vor Ort aus. Erst ab 1906 wurde die Schule offiziell als Ausbildungsstätte genutzt. Sie trug fortan auch den Namen Berufsschule und so konnten unter anderem die Berufe Tischler, Maurer, Schlosser, Schuster, Schneider, Maler und Buchdrucker erlernt werden.
Die katholische Handwerkerschule ist mit Hilfe der Mission zu einem wichtigen Ausbildungszentrum für die Togoer geworden und galt als bedeutsamste Ausbildungs- und Fertigungsstätte in Westafrika. Einige Jahre nach Eröffnung der Schule wurde hier die Regierungszeitung der deutschen Kolonialregierung Amtsblatt für das Schutzgebiet Togo gedruckt. Die 11 Ordensbrüder die lehrten, bildeten bis 1914 ca. 100 Handwerker aus, es gab jedoch ca. vier Mal so viele Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz. Die Ausbildung dauerte vier Jahre und wurde nach einem zusätzlichen Assistenzjahr abgeschlossen.
Die Schule wurde stets erweitert, um ein breiteres Ausbildungsangebot bieten zu können und so gab es später auch die Möglichkeit Schmied oder Mechaniker für Fahrräder und motorisierte Maschinen zu werden. Die Ausbildungswerkstätten wurden 1994 geschlossen, die Hauptgebäude sind aber noch intakt. Heute beherbergt es das Erzbistum der togoischen katholischen Kirche und heißt nun Brotherhome.
Der Hauptflügel mit drei Etagen und 22m Länge liegt an der Eisenbahnstraße, zur Kolonialzeit auch Adjalle Strasse genannt. Ein weiterer Flügel mit zwei Etagen und 27m Länge befindet sich in der Avenue de la Libération , die früher Mittel-/ Zechstrasse hieß.
Standortinformationen
Die Handwerkerschule befindet sich also im Zentrum von Lomé an der Kreuzung der Avenue de la Libération und der Rue du Chemin de Fer.