In Tunesien mobilisiert sich die Gesellschaft zehn Jahre nach der Revolution noch immer, um sich gegen bestimmte Formen der Diskriminierung, insbesondere von Frauen, einzusetzen. Das Medium Film ist dabei ein besonderes Ausdrucksmittel. Es ermöglicht, persönliche Geschichten ästhetisch und empathisch zu erzählen und ein großes Publikum zu erreichen. Frauen haben in der Filmbranche zunehmend verschiedene Rollen besetzt, doch sind ihnen einige Berufe weiterhin weniger zugänglich, besonders im technischen Bereich.
Das Projekt "Cinéma au féminin" zielt darauf ab, tunesische Frauen, besonders junge Frauen aus sozial schwachen Milieus, für das Kino zu sensibilisieren und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit einer beruflichen Perspektive zu bieten. Ihre Interessen und Erfahrungen subjektiv, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten und künstlerisch ausdrücken zu können. Dies geschieht, in dem die ausgewählten Teilnehmerinnen des Projekts durch Trainings, Exkursionen und Hospitationen alle Phasen der Filmproduktion durchlaufen und beim Abschluss des Projekts dazu befähigt sind, ihren eigenen Kurzfilm zu produzieren und vorzustellen.
Hier ist die projekteigene Website zu finden:
Ein Projekt von und für Frauen in der Filmbranche
Die ausgewählten Teilnehmerinnen werden durch Coaches sowie Expertinnen und Experten aus der Filmbranche mental bei ihren gewählten Film-Schwerpunkten unterstützt, sodass langfristig ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird. In Basisworkshops erwerben Teilnehmerinnen ein breites Wissen über die verschiedenen Bereiche und Tätigkeitsfelder der Filmbranche. Durch Exkursionen zu Filmproduktionsstätten, am Set, in Film- und Tonstudios werden praktische Einblicke in die Filmbranche gewährt, in denen die Teilnehmerinnen die Möglichkeit haben, in von ihnen selbstgewählten Bereichen aktiv mitzuwirken. So sammeln die Teilnehmerinnen Erfahrung und können sich mit weiteren Akteurinnen und Akteuren in dem Bereich austauschen. Die jeweilige Abschlussarbeit der Teilnehmerinnen in Form eines Kurzfilms zu Projektende dient als Ausdrucksmöglichkeit, um auf die individuellen Erfahrungen beispielsweise in Bezug auf Ungleichbehandlungen und Benachteiligungen aufmerksam zu machen. Das Medium des Films bietet dafür eine Plattform, um breitflächig im Land auf sich und seine Anliegen hinzudeuten. In einer öffentlichen Veranstaltung sollen letztendlich die produzierten Kurzfilme der Teilnehmerinnen vor Publikum präsentiert werden.
Das Projekt möchte junge Frauen in ihrem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken und auf diese Weise zu einer besseren gesellschaftlichen Stellung von Frauen in der tunesischen Gesellschaft beitragen. Verschiedene öffentliche Veranstaltungen und Diskussionen sollen im Rahmen des Projekts dabei helfen.
Ein Projekt des Goethe-Instituts, gefördert durch das Auswärtige Amt.