Begegnung und Diskussion
Den Voyeur im Blick
Begegnung und Diskussion mit Fatma Oussaifi und Rosalie Wanka
Zeitgenössische Tango-Tänzerinnen
- Projekt-Beschreibung:
Der Bühnenraum ist in einem Ort ausgewählt, in dem sich normalerweise Männer versammeln (die Straße als öffentlicher Raum ist in arabischen Ländern oft von Männern besetzt).
Fatma Oussaifi, Tunesierin, und Rosalie Wanka, Deutsche, sind zwei Tänzerinnen, die sich auf den argentinischen Tango spezialisieren.
Dieser zeitgenössische Tango ist mehr als ein Tanz, sondern eine populäre Kunstveranstaltung eines sehr spezifischen soziokulturellen Umfelds, das in seiner Inszenierung der Körper, der Riten und Verhaltensmuster sowie der Verhaltungsweisen Fragen stellt, die hochpolitisch und brennend aktuell sind.
Fatma Oussaifi und Rosalie Wanka benutzen in diesem Zusammenhang den argentinischen Tango als veritablen Akt der Provokation in einer interkulturellen Erfahrung. Mit ihren öffentlichen Auftritten zuerst in Tunis und später in München wollen sie die Art und Weise dokumentieren, wie der weibliche Körper, die homosexuellen Beziehungen und der freie künstlerische Ausdruck in sehr verschiedenen Umwelten wahrgenommen werden.
© Goethe-Institut
- Biografies der Künstlerinnen :
Rosalie Wanka
Meine hauptsächliche Faszination lebt in der Beobachtung der zwischenmenschlichen Beziehungen über die Worte und die soziokulturellen Konventionen hinaus. Ich stelle mir immer die Frage, ob Kommunikation wirklich möglich und ob der Tanz nicht ein Mittel ist, eine Beziehung herzustellen.
In meiner künstlerischen Praxis arbeite ich viel mit Improvisation, die mir als Technik des Lebens erscheint. Alle technischen Werkzeuge und Kompetenzen haben keinen Nutzen, wenn wir sie nicht spontan anwenden können, sie nicht zu unserem Vorteil in einer vorgegebenen Situation oder in einem festen Zusammenhang verwenden können.
Das alles führt mich zu zahlreichen interkulturellen und interdisziplinären Kooperationen, bei denen wir immer die Interaktionen zwischen verschiedenen Parteien (Interaktionen zwischen verschiedenen Kulturen, Bewegungen und Ton, Bewegungen und bildender Kunst...) untersuchen müssen. Ich gehe davon aus, dass der Bruch durch die kulturellen Verschiedenheiten eine unglaubliche Quelle für Innovation sein kann.
Diese Forschung konkretisiert sich ebenfalls in meiner Spezialisierung auf den argentinischen Tango. Dessen Improvisationstechnik ermöglicht eine unglaublich subtile und gleichwohl sehr präzise Kommunikation der Tanzpartner, ebenso wie die Betrachtungen zur Art und Weise, zu den Rollen und der Identität, die eine Beobachtung der physischen Mechanismen erlaubt.
Details
Goethe-Institut Tunis
6 rue du Sénégal
1002 Tunis