Anselm – Das Rauschen der Zeit

Deutschland
2023, 93 Minuten, Farbe, DCP
Deutsch, Englisch
Türkische, Englische Untertitel
Regie: Wim Wenders
Mit: Anselm Kiefer, Daniel Kiefer, Anton Wenders
Weltvertrieb: The Festival Agency

„Es gibt keinen Maler, der sich so viel traut.“ Wim Wenders hat einen Film über und mit Anselm Kiefer gemacht. Zwei Monolithen der deutschen Gegenwartskunst, beide 1945 geboren, dem Jahr, in dem mit dem Krieg auch das NS-Regime endete und eine klaffende Lücke hinterließ – etwas, das weggeschoben werden musste aus der Erinnerung, um weitergehen zu können. Und in diese verdrängt Wunde legt Anselm Kiefer seinen Finger. Vor diesem Thema nicht zurückzuschrecken, hat ihm nicht nur Sympathien eingebracht hat – und die dreiste Kritik, wer sich so viel mit der Nazizeit beschäftigt, der muss doch eine Affinität dazu haben. Wenders will aber nicht nur einen Mann und seine Arbeiten vorstellen, will „den Zuschauer nicht vor einen Werkkatalog setzen, sondern mitnehmen in dieses Universum“. Dazu führt er uns ins französische Barjac, wo Kiefer über drei Jahrzehnte eine 40 Hektar umfassende architektonisch-skulpturale Landschaft geschaffen hat, die in ihren Dimensionalität – physisch und psychisch – alle Grenzen sprengt. Und an seinen heutigen Wohn- und Arbeitssitz in Croissy in der Nähe von Paris. Es wird klar, Anselm Kiefer produziert keine einzelnen Werke, er schafft ein großes Werk, gespeist aus Mythologie und Geschichte, um seinem Credo Ausdruck zu verleihen: „Der größte Mythos ist der Mensch selbst.“

Regie: WIM WENDERS

Wim Wenders ©Gerhard Kassner

Filmografie

(Auswahl)
1972 Die Angst des Tormanns beim Elfmeter
1974 Alice in den Städten
1976 Im Lauf der Zeit
1977 Der amerikanische Freund
1982 Der Stand der Dinge
1984 Paris, Texas
1985 Tokya-Ga
1987 Der Himmel über Berlin
1991 Bis ans Ende der Welt
1999 Buena Vista Social Club
2011 Pina
2023 Perfect Days
2023 Anselm – Das Rauschen der Zeit

©The Festival Agency