Sozialismus bedeutete für sie „möglichst viel Glück für möglichst viele Menschen“.
1959 gewann sie den Wettbewerb für das Haus der Kultur und Bildung in Neubrandenburg, das sie von 1963 bis 1965 bauen konnte. Das in Stahlbetonskelettbauweise errichtete Gebäude besteht aus vier um einen Innenhof gruppierten Flügeln mit Flachdächern und einem Turm, der auf 16 Etagen Räume für diverse Freizeitgestaltung bot.
In Neubrandenburg machte sie auch Karriere, zuerst als Chefarchitektin im lokalen Wohnungsbaukombinat, von 1970 bis 1990 als Stadtarchitektin. Es war die höchste Position, die eine Architektin in der DDR erreichen konnte; nur drei Frauen schafften es bis auf diese Stufe. Ihre Bauten und ihr innovativer Generalbebauungsplan für Neubrandenburg verschafften Iris Dullin-Grund Architekturpreise und Anerkennung über die Grenzen der DDR hinaus. 1968 wurde sie Mitglied der Deutschen Bau-akademie. Nach der Wiedervereinigung betrieb sie ein eigenes Architekturbüro in Berlin und zeitweise auch in Südfrankreich.
Iris Dullin-Grund war nicht nur eine der einflussreichsten Architektinnen der DDR, sie war ein bekanntes Gesicht, das auch in westdeutschen Zeitschriften Beachtung fand. Nach dem Studium arbeitete sie ab 1957 im Büro des damaligen Chefarchitekten von Ost-Berlin, Hermann Henselmann. 1959 wechselte sie ins Hamburger Büro von Ernst May, kehrte jedoch ihrer politischen Überzeugung gehorchend schon bald in die DDR zurück.