Ausstellung
Schale
Ausstellungseröffnung: 24. Oktober 2024, 18 Uhr
Die Schale ist etwas Hartes, das etwas bedeckt und vor äußeren Einwirkungen schützt. Diese aus feinen Fäden gearbeitete Schale, die das Innere schützt und aufbewahrt, ist ein Ausdruck der Bemühung um ein Gefühl der Vollständigkeit. Die wiederholte Bewegung, die die Hand beim Weben ausführt, verfolgt das Ziel, etwas zu zusammenzubringen und zu heilen.
Diese Geschichte, die entsteht, während gewoben und ein Netz gesponnen wird, symbolisiert eine Verwandlung. Am Ende der ineinander verschlungenen Geschichten der Geografie, die sie hervorgebracht hat, erscheint sie vor uns als Hülle, als vorwiegend weiches Behältnis mit der ihr eigenen Form, die etwas beschützt.
Das für die Installation verwendete Material verweist auf Aussagen, die die Kunsthistorikerin Elizabeth Fisher in Ursula K. Le Guins Buch „Frauen, Träume und Drachen“ zum Begriff des Sacks trifft. Ausgehend von Le Guins Gedanke, dass das erste Hilfsmittel, dass der Mensch entwickelt hat, ein befüllbares Behältnis und nicht eine spitze Lanze war, können wir die Beziehung des Menschen und zum Leben anhand der Geschichten derjenigen betrachten, die im Hintergrund bleiben. Ebenso soll in diesem freien Gewebe, das aus Fäden von aufgelöstem Jutegewebe hergestellt wurde, jeder übereinander geknüpfte Knoten uns zum Nachdenken über die von Le Guin erwähnten Zusammenhänge im Leben anregen.
Zeynep Gürler (geb. 1988 in Ankara) beendete 2006 das Ankara Gymnasium für schöne Künste und begann ein Studium an der Abteilung für Malerei der Gazi Universität, welches sie 2010 abschloss. 2013 erwarb sie an derselben Uni einen Masterabschluss in Malerei und promovierte im Jahr 2021. Die Künstlerin war Teil verschiedener Gruppenausstellungen in und außerhalb der Türkei und ist seit 2017 als Lehrbeauftragte in der Abteilung für Malerei an der Düzce Universität tätig. Ihr künstlerische Produktion führt sie in ihrem Atelier fort.
Details
Goethe-Institut Ankara / Galeri Vitrin
Preis: Eintritt frei
Galeri Vitrin