Ein europäisches Projekt in Taiwan
Die künstliche Intelligenz wird der Motor der nächsten industriellen Revolution sein. Die letzte industrielle Revolution ersetzte die Muskelkraft, diesmal wird das menschliche Gehirn ersetzt. Für diese sich ankündigende „Revolution“ müssen neue rechtliche Instrumente im Einklang mit ethischen Überlegungen entwickelt werden.
Frankreich und Deutschland teilen mit Taiwan ein gemeinsames rechtliches Erbe, das römische Recht, sowie eine starke philosophische Tradition, in der die Ethik eine wichtige Rolle spielt. Diese sind wichtige Eckpfeiler der Europäischen Union, die in der Entwicklung des digitalen Rechts eine Vorreiterrolle spielt.
Zu diesem Themenkomplex heißen wir eine französische Expertin und einen Experten aus Deutschland sehr herzlich in Taiwan willkommen:
- Frau Alexandra Bensamoun (Frankreich) – Professorin für Privatrecht, Expertin für geistiges Eigentum und Digitalrecht an der Universität Paris-Saclay
- Herr Clemens Danda (Deutschland) – Postdoktorand in Privatrecht, Experte des Rechts der neuen Technologien und des Urheberrechts.
Diese beiden internationalen Expert:innen werden sich an einem simulierten Gerichtsverfahren beteiligen, in dem taiwanische Juraprofessoren und ihre Studierenden über die Künstliche Intelligenz (KI) urteilen werden. Sie werden dazu die beiden Expert:innen in den Zeugenstand rufen, um gehört zu werden.
Ein taiwanischer Experte wird sich den beiden europäischen Expert:innen anschließen, um gemeinsam mit ihnen als Zeuge auszusagen:
- Herr Guo Jia-Xiao – Direktor des „Department of Orthopedics and Traumatology“ am „Tung’s Metroharbour Hospital“ in Taichung und „Assistant Professor“ an der Providence University („Doctor of Law, College of Medicine“).
Das Gericht setzt sich aus Jurastudierenden und Bürger:innen zusammen, die im Frühsommer 2024 nach einem öffentlichen Aufruf ausgewählt wurden.
Das Thema des „Moot Court“
Es geht um den fiktiven Fall eines ärztlichen Behandlungsfehlers an einer Ureinwohnerin, da sich der Arzt in der Analyse von Fotos und biologischen Daten auf KI stützte, was zu einer Fehldiagnose führte.
Aus welcher Perspektive werden die Eltern des Opfers gegen die Verantwortlichen für diesen Fehler juristisch vorgehen wollen?
Welche Verantwortung tragen die zuständigen Institutionen dafür?
Die französischen, deutschen und taiwanischen Expert:innen werden während der gesamten Anhörung ihre Aussagen machen. Werden sie mit ihrem jeweiligen Fachwissen gegenüber den Schöffen die Sachverhalte erhellen können?
HINWEIS:
Die Veranstaltung vor Ort ist bereits ausgebucht. Die Veranstaltung wird deswegen am 04. Oktober auch online übertragen.
Teilnahmeinformationen für die Online-Teilnahme:
Livestream: https://reurl.cc/Nl4Y1e
Meeting-ID: 2517 010 0708
Passwort: imc1004
Dieses internationale Projekt wird unterstützt vom Deutsch-Französischen Kulturfonds und wird vom Goethe-Institut Taipei und von der französischen Vertretung in Taiwan (Bureau Français de Taipei) ausgerichtet in Zusammenarbeit mit der Justizakademie des Justizministeriums Taiwans und der Vereinigung für Vergleichendes Recht Frankreich/Taiwan.
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